Samstag, 20. April 2024
's BlättscheGebabbelKlanaamer Originale und kantige Bürger

Klanaamer Originale und kantige Bürger

Mundartgedicht von 's Blättsche-Leser Herbert Peper

Klanaamer, die in unsrem Sinne,
kann mer nur in Bücher finne,
mer kann nix von Klanaam berichte,
außer – mer duht etwas dichte.

Es gab mal de Peter, de Illert, de Bauer,
doch sieht mer nix mehr hier uff Dauer.
Nur noch Häuser, die Fabrike sinn fort,
Klanaam – des is e Sateliteort.

Auch gab es Geschäfte, große un klaane,
Lebensqualität sollt mer moa maane.
Alles vorbei, alles perdüü,
wo is mei Klanaam von früher nur hie.

Mein lieber Knorn,
was bist du doch so brav geworn,
denn hier bei uns in unserm Ort,
passiert nix mehr, sinn alle fort.

Wo sinn von früher die Originale,
kantige Bürger, junge un aale.
Klanaamer Knern, geschnitzt aus Holz,
un gegenüwwer Stanem sehr sehr stolz.

Ich könnt jetzt viele Name nenne,
manch aaner tut se aach noch kenne:
Blitzkeil, Seppel, Würstche, Raab,
es gibt noch einen, den ich hab.

Vom Baam de Hanjörg, – alle fort,
des woarn die Wirte hier im Ort.
Schwammbuckel, Heckewennes, Säufränzje,
es gab hier manch verborje Flänzje.

Pariser, Blunz, Ambos, Naaser un Utsch,
Winter Hans mit seiner Kutsch,
Sattelkuh, Dick – Seppel, Boijo, Kohle,
ach könnt ich se doch widder hole.

Gieles und de Disser – Schaa,
Doddo un die Schnooke, war’n auch noch da.
So ging des alles auch vorbei,
im Lebenseinheits-Einerlei.

Die alten Werte sind vergange,
un in em Ordner abgehange.
Denn diese Zeit is lange her,
un des Klanaam kimmt nimmermehr.

2014 verfasste Herbert Peper dieses Mundart Gedicht, der Klein-Auheimer Bertram Funk trug die Sitznamen bei.

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