Mittwoch, 24. April 2024
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Junge Familie verliert Hab und Gut

Steinheimer Privatinitiative als Lichtblick für Eltern mit zwei kleinen Töchtern

Von einigen Spendenaktionen aus unserer Region für die Flutkatastrophe hat unser Regionalportal ‘s Blättsche bereits ausführlich berichtet und darum gebeten, die Redaktion über weitere Aktionen zu informieren.

Heute erhielten wir besonders unter die Haut gehende Zeilen von ‘s Blättsche-Leserin Marianne Lemmer aus Steinheim. Aber lest selbst.

Sie berichtet – ohne sich in den Vordergrund stellen zu wollen, von einer Aktion, die sie gestartet hat, und vor allem davon, wie jeder konkret helfen kann, “wie toll es ist, wenn viele Menschen etwas Gemeinsames tun”.

Nach der Flutkatastrophe an der Ahr war ‘s Blättsche-Leserin Marianne direkt klar, dass sie irgendwie helfen will. “Wie schon 2002 bei der Flutkatastrophe im Osten des Landes wollte ich gerne mit Hilfe Vieler eine Familie unterstützen und dachte mir, irgendwie und irgendwann bekomme ich eine entsprechende Adresse. Wie, wusste ich noch nicht genau. Da kam mir zu Hilfe, dass eine Cousine berichtete, dass sie wöchentlich drei Tage an die Ahr zum ehrenamtlichen Einsatz fährt (das macht sie übrigens bis heute noch….).”

Jene Cousine bat Marianne Lemmer, Umschau zu halten nach einer Familie, die unsere Hilfe nötig hat und eine Adresse zu besorgen. Beim nächsten Einsatz lernte sie ein älteres Ehepaar kennen, deren Haus den Fluten zum Opfer fiel. Und dieses Ehepaar erzählte von der Familie ihres Sohnes, deren Haus im gleichen Ort ebenfalls den Fluten zum Opfer fiel.

Zwölf Stunden auf dem Hausdach ausgeharrt

Eine junge Familie, die gerade ein Haus gebaut hatte, das sie im Sommer 2020 beziehen konnten. Eine Woche, bevor die Flut kam, waren auch Terrasse und Hof fertig. Die Freude war groß, denn sie erwarteten in wenigen Wochen ihr zweites Kind. Doch dann kam die Flut.

Die junge Familie (sie haben bereits eine zweijährige Tochter) hat sich, nachdem das Wasser im Erdgeschoss eingedrungen war, ins Obergeschoss gerettet. Von dort, als das Wasser auch hier ankam, retteten sie sich auf das Garagendach. Und als auch hier das Wasser stand, retteten sie sich auf das Hausdach, wo sie nach zwölf Stunden von Freunden gerettet werden konnten. Mit den Fluten war ihr gesamtes Hab und Gut, das Auto und die Hoffnung auf ein zukünftig schönes Leben mit ihren beiden Töchtern weggeschwommen.

Marianne Lemmer: “Hier war Hilfe von Nöten und so schrieb ich im Verwandten- und Freundeskreis einen Hilferuf. Ich richtete ein Spendenkonto ein und in kurzer Zeit kam viel Geld zusammen. Viele Leute erzählten es weiter und der Spenderkreis wurde immer größer. So war die Überraschung groß, als ich vor zwei Wochen, kurz nach der Geburt ihrer kleinen Tochter, der Familie berichten konnte, dass wir ihnen mehr als 5.000 Euro überweisen konnten.”

Und es gehen weitere Spenden ein, die natürlich umgehend an die Familie geschickt werden. Der Kontakt ist da und wenn es Zeit und Umstände erlauben, wird Marianne Lemmer natürlich an die Ahr fahren, um die Familie persönlich kennenzulernen.

Dank an viele Spender, die Hilfe leisten

“Es ist schön zu wissen, dass viele Menschen mit ihrer Spende hier an einer Stelle direkt helfen konnten und noch immer können. Und wir drücken die Daumen, dass das Haus der jungen Familie noch renoviert werden kann und nicht ganz neu aufgebaut werden muss. Das wird in Kürze ein Gutachter entscheiden müssen.”, schreibt Lemmer an die ‘s Blättsche-Redaktion.

Sie bedankt sich an dieser Stelle bei den vielen Spendern und hat auch schon eine erste Reaktion der jungen Familie erhalten: “Zu wissen, dass uns so viele Leute, die uns gar nicht kennen, Geld schenken, macht uns sehr dankbar und erleichtert uns den Start in unser neues Leben erheblich”.

“Nur gemeinsam sind wir stark. Das hat sich hier bewiesen.”, sagt die Initiatorin der Spendenaktion. Vielleicht ist dieses Beispiel in unserem heutigen Bericht wieder ein Ansporn, auch in Zukunft nicht nur zu reden, sondern einfach zu handeln. Manchmal ist das ganz einfach. Und auch die Nummer des Spendenkontos haben wir für unsere Leser organisiert: Konto Fluthilfe, Lemmer, IBAN DE48 5001 0517 0298 6986 09.

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