Samstag, 20. April 2024
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Seligenstadt: Rosenmontagszug abgesagt! – Der Heimatbund nennt nun alle Gründe dafür

Auch Kinderumzug und die Galasitzungen fallen der Corona-Pandemie zum Opfer

Auch die Galasitzungen im Riesen hat der Heimatbund abgesagt. Da kann man schon mal traurig sein Bild: beko

Die Entscheidung in der Einhardstadt ist gefallen: Einen Rosenmontagszug 2022 wird es ebensowenig geben wie einen Kinderumzug und die Galasitzungen. Das beschlossen die Verantwortlichen des Heimatbundes und teilen es auf ihrer Homepage mit (eine ausführliche Presseinformation des Heimatbundes gibt es am Ende dieses Artikels).

Dort richten sich die Heimatbund-Verantwortlichen an “die Freundinnen und Freunde der Seligenstädter Fastnacht” und teilen folgendes mit: “Wir mussten uns in den letzten Tagen immer mehr die Frage stellen, ob in dieser Zeit, in der die Dynamik der Coronapandemie unaufhaltsam zu sein scheint und in der auf den Intensivstationen sehr hart gearbeitet wird, um viele Covid-Erkrankte zu retten, die sich auch in 2G-Veranstaltungen infiziert haben könnten, weiterhin Veranstaltungen in geschlossenen Räumen in diesem Umfang sinnvoll und verantwortbar sind.

Da die geplanten Galasitzungen des Heimatbundes im Januar auch unter 2G – Bedingungen stattfinden sollten, haben wir im Vorstand diskutiert, ob wir unter diesen Voraussetzungen die Galasitzungen mit Freude und Spaß angehen, dabei bedenkenlos schunkeln und lachen können.

Ein verbleibendes Risiko ist weiterhin für Geimpfte und Genesene unter der 2G-Regel vorhanden, wenn sich im Riesensaal mehrere hundert Besucherinnen und Besucher einfinden und über Stunden aufhalten. Im Moment ist jedenfalls nicht vorstellbar, dass die Zahlen in den nächsten Wochen stagnieren könnten und es ist damit zu rechnen, dass sich auch Mitte Dezember kein anderes Bild abzeichnen wird, aus dem man schließen könnte, eine Galasitzung wäre doch sicher durchführbar.”

Der Heimatbund Seligenstadt ist sich seiner Verantwortung bewusst und reagiert nun entsprechend mit der Absage seiner Galasitzungen im Januar, des Kinderumzuges am Fastnachtssonntag sowie des Rosenmontagszuges und aller anderen geplanten fastnachtlichen Veranstaltungen des Heimatbundes in der Kampagne 2022.

>> Sollte es weitere Informationen und Hintergründe zu den Absagen geben, berichtet die Redaktion ‘s Blättsche natürlich.

Es derf net wahr soi

Helau, ihr Leud, isch saach’s ganz frei,
des alles iss e Sauerei.

Doch gereschnet hawwe die Geimpfte net,
mit su e paar Impfverweischerer – die warn gar net nett.

Die Weihnachtsmärkt falle aus, wo mer uff Vorsicht bedacht,
wo se net ausfalle, werrn paar mehr Intensivbette gemacht.

In Sellestadt, da trauert mer: Kaan Adventsmarkt gibt’s heuer,
unn jetzt aach kaan Rosemondachszuuch im alte Gemäuer.

Ob’s die Impfpflicht gibt, des waas mer halt noch net,
awwer aans steht fest: Liewer impfe als im Intensivbett.

Lest euch nur den Schrott moal dorsch, was die Verweigerer alles verzapfe so “helle”,
doa fällt mer nur widder oi: Herr, lass Hirn reschne an die rischtisch Stelle.

>> Update vom 23. November, 22 Uhr:
Nachfolgend lest ihr die offizielle Presseinformation des Heimatbundes Seligenstadt zur Absage des Rosenmontagszuges und der Galasitzungen, die wir nicht zeitgleich mit anderen Medien erhielten. Daher hat die Redaktion ‘s Blättsche bereits vorab ausführlich berichtet und die Anzahl der Klicks zeigt, dass wir damit den Nerv der Menschen in der Region getroffen haben.

Aus für Rosenmontagszug und Galasitzungen in Seligenstadt

Wirklich schlechte Nachricht für die Seligenstädter Schlumber. Nachdem in der letzten Woche lediglich der Seligenstädter Rosenmontagszug 2022 in Frage gestellt war, fällt nun nicht nur der Umzug den pandemiebedingten Schwierigkeiten zum Opfer.

Zur allgemeinen Überraschung der Narren werden nun auch die drei Galasitzungen des Heimatbundes am 14. bis 16. Januar abgesagt, deren Frist für Kartenbestellungen erst vergangenen Sonntag geendet hat. Das teilt der Heimatbund als Veranstalter mit. Was sind die Gründe?Nicht nur die fehlende Planungssicherheit, sondern auch die Sorge um die Gesundheit der Aktiven und der Besucher veranlassen den Heimatbund Seligenstadt schweren Herzens zu diesem Schritt.

O-Ton Heimatbund-Homepage: „Wir mussten uns in den letzten Tagen immer mehr die Frage stellen, ob in dieser Zeit, in der die Dynamik der Coronapandemie unaufhaltsam zu sein scheint und wo dazu auf den Intensivstationen sehr hart gearbeitet wird, um viele Covid-Erkrankte zu retten, … ob wir unter diesen Voraussetzungen die Galasitzungen mit Freude und Spaß angehen, dabei bedenkenlos schunkeln und lachen können… Im Moment ist jedenfalls nicht vorstellbar, dass die Zahlen in den nächsten Wochen stagnieren könnten …“

Der Heimatbund sei sich schließlich seiner Verantwortung bewusst und reagiere nun entsprechend mit der Absage seiner Galasitzungen im Januar, des Kinderumzuges sowie des Rosenmontagszug und aller anderen geplanten fastnachtlichen Veranstaltungen des Heimatbundes in der Kampagne 2022. Bisher bestellte Karten für die Galasitzungen werden als storniert betrachtet. Niemand muss aktiv werden.

Saalfastnacht fällt neuer 2Gplus-Regelung zum Opfer

Zudem tritt seit einigen Tagen ein ganz praktisches Problem auf: Die Stadt Seligenstadt stellt die Bürgerhäuser ab sofort nur noch für Veranstaltungen unter 2Gplus-Regelung zur Verfügung. Die zulässigen Geimpften und Genesenen müssen demnach zusätzlich einen tagesaktuellen Schnelltest vorweisen. Darüber machte sich der Heimatbund durchaus Sorgen und sah auch hier die Praktikabilität in Gefahr. Wer kann für alle drei Sitzungstage jeweils über 500 Schnelltests (für Publikum und „Personal“) sicherstellen? Und das zusätzlich zu den üblichen angeforderten Tests?

Eigentlich war bis vor kurzem der Rosenmontagszug als problematischste Veranstaltung der Kampagne 2022 angesehen worden. Als ein Problem galt dabei die teils unklare und widersprüchliche hessische Coronaschutzverordnung, gerade hinsichtlich von Festumzügen. Eine Genehmigungspflicht der zuständigen Behörde (hier „Allgemeine Gefahrenabwehr“ des Kreises OF) bleibt.

Corona stand bei den bisherigen Planungen zum Rosenmontag schon immer im Mittelpunkt. Als ganz besonders schwierig angesehen wird im Kreis des Vorstands beispielsweise die Situation auf dem vollbesetzten Marktplatz während des Umzugs.

Wie sich hier die Einhaltung von Abstandsregelungen einhalten lässt, ruft Zweifel auf. Eine Lösung war bisher nicht in Sicht. Ebenso als schwierig eingeschätzt wird die Situation an den Einlassstellen.

Plakettenverkauf, Kontrolle der Glasverordnung und jetzt noch die Überprüfung des Impfstatus von Zuschauern bedeuten eine Menge Aufwand und machen sicher den Einsatz zusätzlicher Security-Mitarbeiter notwendig. Womit die pandemiebedingten zusätzlichen Kosten im Bereich öffentlicher Sicherheit und Sanitätsdienste angesprochen wären, die vom Veranstalter getragen werden. Wie hoch würden sie zu Buche schlagen?

Erste Reaktionen, die Mehrkosten auf das Publikum umzulegen, wurden schnell ad acta gelegt.

Jetzt handeln – eine kurzfristige Absage wäre fatal

„Mit einer Erhöhung des Plakettenbeitrages tun wir uns wirklich sehr schwer“, wobei auch mit einer gewissen Zurückhaltung gerechnet wird, den Rosenmontagszug zu besuchen.

„Wenn wir jetzt nicht handeln – eine kurzfristige Absage wäre fatal.“

Nach den verlustreichen unwetterbedingten Absagen in den Jahren 2016 und 2019, dem Ausfall in diesem Jahr, würde eine weitere kurzfristige coronabedingte Absage den Verein in große Schwierigkeiten bringen.

Und wie sich die Dynamik in der Pandemie Ende Februar darstellen wird, kann letztendlich keiner voraussehen. Den Zug durchzuführen erscheint den Verantwortlichen immer weniger in eigener Macht liegend. Daher die Absage.

„Es muss wirklich alles vermieden werden, was die finanzielle Substanz des Vereins nachhaltig beeinträchtigen könnte“, so der Heimatbundvorsitzende Richard Biegel. Diese Entscheidung sei nicht leichtgefallen. „Aber wir wollen auch in Zukunft noch Rosenmontagszüge ausrichten können.“

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