Genau vor einem halben Jahrhundert
startete die Jugendverbandsarbeit in der St. Wendelinusgemeinde Zellhausen mit zahlreichen Aktionen, sie ließ die Dekanatsjugendarbeit aufleben, machte politisch Furore und mündete schließlich in die Gründung der heutigen Katholischen Jugendzentrale. Fast könnte man sagen: KJZ wird zur KJZ.
Kaum jemand hat jenes Jubiläum “auf dem Schirm”, das in diesen Tagen gefeiert werden kann. Genau genommen, Mitte November schon.
Den Verantwortlichen sei’s verziehen, schließlich gehören viele inzwischen zur Generation Instagram und TikTok. Und da hat man anderes im Sinn, als zurückzublicken. Zurück auf das Jahr 1971, im November. Die Gründung der “KJZ”, wie sie in den ersten Jahren hieß, die Katholische Jugend Zellhausen.
Damals – das katholische Zellhausen war noch eigenständig vor dem Zusammenschluss mit Klein-Welzheim 1975. Und man hatte einen “eigenen Pfarrer”, an den sich auch heute noch viele ältere Bürger erinnern: Pfarrer Walter Merkelbach. 1975 folgte ihm Heinrich Fleckenstein, der erst kürzlich verstarb, der Pfarrer von Klein-Welzheim, der St. Wendelinus Zellhausen als Pfarrverwalter unter Beibehaltung seiner bisherigen Tätigkeit übernahm und weiterführte, was Merkelbach und die zahlreichen Laienvertreter im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils “gesät” hatten.
Doch zurück zu 1971. Etwa dreieinhalbtausend Einwohner zählte Zellhausen vor 50 Jahren, rund 80 Prozent davon waren katholisch. Und die Erinnerungen von ‘s Blättsche-Redakteur Bernhard Koch sind wieder da wie damals. Den katholischen Musikverein und den katholischen Kirchenchor gab’s, die Jugend hatte keine konkrete “Heimat” Weder in der politischen Gemeinde noch in der Pfarrgemeinde.
Der Fußballplatz beim SV Zellhausen war wöchentlicher Treffpunkt derer, die sich sportlich betätigten, ansonsten – so würde es der Nachwuchs heute formulieren – “tote Hose”. Ereignisse (neudeutsch “Events”) Mangelware.
Und Pfarrer Merkelbach hatte es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, Seelsorge für den Menschen und damit auch für “junge Menschen” anzubieten, auch wenn es ihm mitunter gesundheitlich schwer fiel. Mit dem morgendlichen Religionsunterricht und der traditionellen Beichte in der Kirche am Freitagnachmittag 15 Uhr war das sicherlich nicht getan.
Bereits Anfang 1970 kam der Pfarrer auf den 14-jährigen Bernhard Koch zu, um ihn zu bitten, “mit einer Jugendgruppe im Sommer mal am Zeltlager von St. Marien Seligenstadt” teilzunehmen. Mit neun Jugendlichen startete das “Wagnis” im Weschnitztal (Odenwald) und der Pfarrer war täglich mit dabei.
Gut ein Jahr später wurde eine “Katholische Jugend” ins Leben gerufen, die sich über viele Jahre als “Katholische Jugend Zellhausen” (KJZ) auch im offiziellen Gemeindeleben Zellhausens mit etlichen großen Veranstaltungen im Laufe eines Jahres engagierte. “Ortspfarrer Walter Merkelbach förderte die jungen Ideen wie Jugend- und Kindergottesdienste, Gartenfeste, Fußballturniere, Kindertage und Kinderfilmfestivals.” ist auch im Heimatbuch “Zellhausen – im Wandel der Zeiten” nachzulesen.
>> Gerne nimmt die Redaktion Anregungen entgegen, die noch in unserer aktuellen Serie Platz finden sollten. Einfach eine E-Mail an beko@blaettsche.de
>> Mehr zur offiziellen Gründung, wie dieses Kürzel “KJZ” in die Öffentlichkeit drang und was es heute bedeutet, von einem Fußballturnier, das auch ein heute weltweit bekannter Kardinal verfolgte und natürlich von den “Altpapiersammlungen” in den Siebziger Jahren, findet ihr in den kommenden Wochen. Und wo? Im Regionalportal ‘s Blättsche, das auch in Zellhausen einzigartig ist.
Ja Bernhard so ungefähr hat es mit dem Zeltlager in Steinheim st. Johann auch angefangen wir haben blos die Zelte vor auch 52 Jahren von der KJZ Mainz bekommen und das erste Zeltlager war mit Darmstadt Arheiligen wo Pfarrer Hilenbrand vorher Kaplan war ! Gruß Reimund
Inhaltlich bezieht sich dieser Kommentar auf Teil 6 unserer KJZ-Serie.