Freitag, 19. April 2024
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“mainer” – ein neues Fahrangebot auf Bestellung

OB Kaminsky: Mit „mainer“ beginnt „neues Nahverkehrszeitalter“ / Start am 1. Juli

Das Geheimnis ist längst gelüftet. „mainer“ nennt die Hanauer Straßenbahn (HSB) ihr neues Fahr-Angebot auf Bestellung (neudeutsch “On Demand” genannt).

Die drei Shuttle-Fahrzeuge sind ab 1. Juli in Klein-Auheim sowie weiten Teilen von Großauheim unterwegs und ergänzen den Busverkehr. Getreu dem Namen haben Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtrat Thomas Morlock am Mainufer den ersten weiß-blauen ‚mainer‘ enthüllt. Was mit dem Stadtteil Steinheim ist, erfahren wir bislang noch nicht.

Dabei meinte Kaminsky: „Nun beginnt in Hanau ein neues Nahverkehrs-Zeitalter“. HSB-Aufsichtsratsvorsitzender Morlock betonte die „gute Zusammenarbeit mit dem RMV, ohne dessen Einsatz für Fördermittel des Bundes und des Landes die HSB das ‚mainer‘-Projekt nicht stemmen könnte“. Diese Förderung läuft vorerst bis Ende 2024.

„Der ‚mainer‘ in Hanau ist eine weitere Ausdehnung der On-Demand- Landkarte im RMV-Gebiet“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Der RMV stellt zusammen mit neun kommunalen ÖPNV-Partnern das deutschlandweit größte On-Demand-Projekt auf die Beine, bei dem über 100 emissionsfreie Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Wie gut das Angebot ankommt, zeigt die hohe Kundenzufriedenheit, bei der wir mit 4,9 von 5 Sternen bewertet werden, und dass im Jahr 2021 trotz Corona über 80.000 Personen die Shuttles im RMV-Gebiet nutzten.“

OB Claus Kaminsky, Stadtrat Thomas Morlock und Thomas Schulte (von links) bei der Präsentation des “mainer”. Bild: privat (HSB)

„Auch unsere drei Shuttle-Fahrzeuge, eines davon barrierefrei, werden rein elektrisch betrieben“, hebt HSB-Geschäftsführer Thomas Schulte hervor. Er verweist auf weitere Vorteile: Auf Bestellung (on demand) verkehrt der „mainer“ montags bis sonntags durchgehend von circa 6 Uhr bis Mitternacht ohne festen Fahrplan und Linienweg in beiden Stadtteilen.

„Erstmals binden wir durchgehend den Wildpark ‚Alte Fasanerie‘ an und erfüllen damit einen lang gehegten Wunsch von Betreibern und Gästen“, hebt OB Kaminsky hervor.

144 sogenannte virtuelle Haltepunkte

Stadtrat Morlock betont die große Zahl an Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten für den „mainer“ in Großauheim und Klein-Auheim: Über die vorhandenen 33 festen Bushaltestellen hinaus bestehen 144 sogenannte virtuelle Haltepunkte vornehmlich an Straßenkreuzungen sowie an wichtigen Punkten des Alltagslebens wie Einkaufszentren, Arztpraxen und Freizeiteinrichtungen.

Morlock erklärt die Zielsetzung weiter so: „On-Demand-Mobilität soll Fahrgäste bedarfsgesteuert und durch das Zusammenführen mehrerer, individueller Fahrtwünsche schnell und effizient an ihr Ziel bringen.“ Je mehr Fahrgäste gleichzeitig zusammenkämen, „desto umweltfreundlicher ist das System“.

Der linien- und fahrplanunabhängige Verkehr wird auf einer digitalen Plattform organisiert. Er wird von den Fahrgästen über eine App gebucht und bezahlt. „Darüber werden wir im Detail noch ausführlich informieren, bevor wir am 1. Juli an den Start gehen“, verspricht HSB- Geschäftsführer. Dazu gehörten „Werbe- und Erklär-Auftritte mit den On-Demand-Fahrzeugen““ bei Festen in beiden Stadtteilen sowie auf den Parkplätzen der Einkaufszentren.

„In beiden Stadtteilen ist die ÖPNV-Bedienung gut. Mit dem ‚mainer‘ erreichen wir dort in der Fläche noch mehr mögliche Fahrgäste als mit
den HSB-Bussen und schaffen ein passgenaues Angebot“, erläutert HSB-Aufsichtsratsvorsitzender Morlock.

Bisher verkehrt die Buslinie 6 im Abschnitt südlich des Rochusplatzes und in Klein-Auheim zeitweise nur stündlich und verzeichnet laut Morlock „sehr wenige Fahrgäste“. Daher ist die Linie 6 in diesem Gebiet ab 1. Juli nur noch im Schülerverkehr unterwegs. Demgegenüber verbessert die HSB im nördlichen Großauheim und in Wolfgang ab diesem Zeitpunkt mit einem 20-Minuten-Takt die Busanbindung.

Weitere Informationen bietet die HSB unter www.mainer-hanau.de .

Klein-Auheimer deutlich schlechter gestellt?

In ersten Stellungnahmen von Klein-Auheimern ist zu lesen, dass “Klein-Auheimer durch den Rufbus deutlich schlechter gestellt werden” als seither. Vor allem ist damit die zusätzliche Fahrpreisbelastung gemeint. Ein Komfortzuschlag von 1,50 Euro pro Fahrt ist beispielsweise nötig, um von Klein-Auheim nach Großauheim zu gelangen.

Öffentlich äußert eine Klein-Auheimerin, die sich vor allem für ältere Menschen einsetzt, die “weder ein Auto haben noch sich mit digitalen Medien auskennen”. Das geplante Anrufsystem für den neuen Mainer bringe auch einige Probleme und vor allem Mehrkosten. Die Klein-Auheimer benutzen bislang für Fahrten nach Hanau, beispielsweise zum Klinikum oder zu Ärzten) die Linie 6 und hätten nun entweder einen weiten Fußweg bis zur Linie 4 oder Mehrkosten durch eine Extragebühr.

Auch zum Umgang mit dem “9-Euro-Ticket” beim “mainer” liegt unserer Redaktion bislang keine aktuelle Information vor.

Das Regionalportal ‘s Blättsche wird also, wie in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens am Ball bleiben und sich über die aktuelle Situation vor Ort informieren und auch ähnlich wie beim “Hopper” im Bereich des Ostkreises Offenbach Tests unternehmen, um sich selbst über die Pressemeldungen hinaus zu informieren, was Bürger erleben. Wir sind und bleiben mit dem Ohr am Bürger. Wer einen Beitrag hat, von Erfahrungen berichten kann, meldet sich bitte per E-Mail an redaktion@blaettsche.de

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