Freitag, 20. Juni 2025
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Verkehrsversuch wird verlängert

Tannenmühlkreisel: Positive Entwicklung bei Unfällen und Staus

B 45 – Tannenmühlkreisel: Projektpartner vereinbaren Verlängerung des
Verkehrsversuchs. Positive Entwicklung bei Unfällen und Staus.

Der Verkehrsversuch am Tannenmühlkreisel (B 45) wird bis zum 31. März 2026
verlängert. Darauf einigten sich die Projektpartner des Verkehrsversuchs
bei ihrem jüngsten Evaluationstreffen. Grund für die Entscheidung sind die
eindeutig positiven Wirkungen beim Unfallgeschehen sowie im Verkehrsfluss,
die sich seit den neuerlichen Änderungen in der Verkehrsführung im Dezember
2024 gezeigt haben. Durch die Verlängerung des Versuchs wird eingehender
beobachtet, ob sich die positiven Trends auch dauerhaft bestätigen. Darüber
hinaus können die Verkehrsplaner so weitere Optimierungen in die
Verkehrsführung einarbeiten und an einer Lösung arbeiten, wie der
Kreisverkehr künftig dauerhaft mit den erprobten Änderungen ausgestattet
werden kann.

Positive Effekte bei Verkehrsfluss, Staus und Unfallgeschehen

Eindeutig positiv entwickelt hat sich der Verkehrsfluss im
Tannenmühlkreisel. Einsätze von Ordnungskräften, um Blockadezustände im
Kreisverkehr aufzulösen, waren seit Dezember 2024 nicht mehr nötig. Zuvor
war es bei extremer Verkehrsbelastung vereinzelt zum Erliegen des Verkehrs
gekommen. Ordnungskräfte von Polizei und Ordnungsämtern mussten die
Blockade im Kreisel auflösen. Die Projektpartner hatten daraufhin gezielte
Änderungen an der Verkehrsführung (Aufweitung der Fahrbahn an bestimmten
Ein- und Ausfahrten) beschlossen und im Dezember umgesetzt. Selbst bei
Unfällen auf der nahegelegenen A3, bei denen der Tannenmühlkreisel von
Tausenden Fahrzeugen zusätzlich als Umfahrungsstrecke genutzt wird, blieb
der Verkehr überwiegend in Bewegung.

Eingehend analysiert wurde auch die Stauentwicklung rund um den Kreisel.
Dabei wurden auch Daten aus Navigationsgeräten einbezogen, die Rückschlüsse
auf die Staulängen zulassen. Bei einzelnen Zufahrten zeigte sich eine
wahrnehmbare Verkürzung der Staus, an anderen Zubringern blieb die
Staulänge in etwa auf dem Niveau von vor der Umgestaltung. Da sich die
Verkehrsmenge seit der Umgestaltung nicht verändert hat, werten die Planer
dies insgesamt als positive Entwicklung. Untermauert wird die
Schlussfolgerung durch die Nahverkehrsgesellschaft
Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach GmbH, die seit den Änderungen im
Dezember kein wesentliches Verspätungsaufkommen in den Linien, die den
Kreisel nutzen, verzeichnet. Die langen Staus, die sich in der
Vergangenheit auf der L 3416 entwickelten und sich regelmäßig bis nach
Hainburg erstreckten, waren schon in der ersten Versuchsphase fast
vollständig verschwunden. Mit den Änderungen im Dezember haben sich nun
auch die Staus auf der Gegenseite, auf der B 448 von Obertshausen kommend,
spürbar verringert.

Auch mit Blick auf das Unfallgeschehen gibt es ermutigende Signale. Zwar
ist der Zeitraum noch zu kurz, um von gesicherten Erkenntnissen zu
sprechen, die Zahl der Unfälle ist aber seit Dezember auf Null gefallen.
Schon vor den Änderungen hatte sich die Situation an der östlichen Einfahrt
(aus Richtung Hainburg) spürbar gebessert. Besonders an dieser Einfahrt
hatten sich in der Vergangenheit regelmäßig teils schwere Unfälle ereignet.
Durch die Verlängerung des Versuchs soll die Unfallhäufigkeit aber über den
gesamten Jahresverlauf und das sich ändernde Verkehrsaufkommen analysiert
werden.

Aus den umliegenden Kommunen wie aus dem Regionalbüro von Hessen Mobil kam
das Signal, dass sich die Zahl der Beschwerden von Nutzerinnen und Nutzern
des Kreisels nahezu gegen Null entwickelt hat. Dass es nach den Änderungen
im Dezember sogar zu lobenden Zuschriften kam, werten die Planer als
Zeichen, dass die Akzeptanz der Verkehrsteilnehmenden für die neue
Verkehrsführung deutlich gestiegen ist.

Verkehrsversuch als Gemeinschaftsprojekt

Der Verkehrsversuch am Tannenmühlkreisel ist ein Gemeinschaftsprojekt des
Kreises Offenbach als zuständige Straßenverkehrsbehörde, der
Straßenbaulastträger des Landes, Hessen Mobil, und der Hochschule
Darmstadt. Prämisse war, die Eingriffe im Bestand durchführen zu können.
Nur so konnten die Maßnahmen schnell und ohne langwierige Planungs- und
Genehmigungsverfahren umgesetzt werden.
Um das Einfahren in den Kreisel zu erleichtern und Bremsmanöver bis in den
Stand weitgehend unnötig zu machen, wurden auf der Ostseite des Kreisels (L
3416) Ein- und Ausfädelzonen eingerichtet, die ähnlich denen einer
Autobahnauffahrt funktionieren. Um Platz zu schaffen, der Verkehr innerhalb
des Kreisels an einigen Stellen auf eine Spur reduziert werden.

Am Tannenmühlkreisel treffen mit B 45, B 448 und L 3416 drei stark
frequentierte Verkehrswege aufeinander, die insbesondere als Pendlerstrecke
von großer Bedeutung sind. In den vergangenen Jahren war der Kreisverkehr
nicht nur ein Stauschwerpunkt. Auch ereigneten sich an zwei Stellen des
Kreisels immer wieder teils schwere Unfälle, oft mit verletzten Personen.
Die Statistik der Polizei wies sowohl die Einmündung der B 448 von
Obertshausen kommend als auch die Einmündung der L 3416 von Hainburg
kommend über Jahre als Unfallhäufungsstellen aus. Immer wieder wurde mit
punktuellen Eingriffen versucht, das Gefahrenpotenzial zu verringern.
Letztlich brachten die Einzelmaßnahmen aber nicht den erhofften Erfolg.

Mehr zu Hessen Mobil und zum Verkehr auf Landesebene finden Sie unter
mobil.hessen.de .

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