Freitag, 29. März 2024
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Strafanzeige wegen Hetzervideo

"Ich bin wütend und schockiert, dass so ein Schund im Netz öffentlich zugänglich ist."

Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky hat am Montag Strafanzeige gegen den Macher eines Hetzervideos gestellt, der die Opfer des rassistisch motivierten Terroranschlags vom 19. Februar 2020 verunglimpft. Den Vorgang hat er an den Staatsschutz weitergeleitet. Das Video stammt von Nikolai Nerling, der sich selbst “Volkslehrer” nennt und wurde am 20. Februar 2021 veröffentlicht. Im Video beleidigt und verhöhnt der rechte Blogger die Opfer des Anschlags, diffamiert sie als Kriminelle und propagiert einen bevorstehenden “Rassenkrieg”. Zudem stellt er die rassistischen Motive des Täters in Abrede und bedient migrantenfeindliche.
Nachdem OB Kaminsky von dem Video Kenntnis erhielt, erstattete er umgehend Anzeige. “Ich bin wütend und schockiert, dass so ein Schund im Netz öffentlich zugänglich ist. Diesem rechten Hetzer und seinen rassistischen Aktivitäten muss sofort Einhalt geboten werden!”, sagte er. “Ich habe die Familien der Opfer über die Existenz des Videos informiert, auch wenn ich es ihnen nicht zumuten möchte, sich so etwas anzuschauen. Aber sie müssen wissen, dass es das Video gibt und dass wir dagegen vorgehen”, so Claus Kaminsky.
Bei Nikolai Nerling handelt es sich um einen bekannten Rechtsradikalen, der wiederholt wegen Volksverhetzung und Holocaustleugnung vor Gericht stand und der in der rechtsradikalen Szene und der Reichsbürgerszene gut vernetzt ist. Über seine Webseite verbreitet er antisemitische Verschwörungstheorien, Geschichtsrevisionismus inklusive Holocaustleugnung und völkischen Rassismus in Videoform. Entsprechende wiederholte Äußerungen Nerlings führten auch dazu, dass dieser 2018 endgültig aus dem Berliner Schuldienst entlassen wurde, in dem er bis dahin als Lehrer tätig war.

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