Montag, 25. September 2023
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Nachrichten aus dem Wildpark

Dem Luchs ganz nah / Lernort Wildpark

>> Dem Luchs ganz nah – Evonik fördert auch 2023 die Umweltbildung im grünen Lernort Wildpark: Wildpark-Team und Schulklassen bedanken sich beim Spezialchemieunternehmen für die finanzielle Unterstützung.

Luchs im Wildpark. Bild: privat (Thomas Sachs)

Bei bestem Wetter kamen am Dienstag, 12. September, knapp 100 Schülerinnen und Schüler der Eppsteinschule aus Steinheim in den Wildpark „Alte Fasanerie“ nach Hanau. Bei erlebnisreichen Führungen mit dem Wildpark-Team und einer Luchs-Fütterung mit Tierpfleger Achim Denich beobachteten sie spannende Wildtiere aus der Nähe.

Bereits im sechsten Jahr stärkt Evonik die Umweltbildung in der „Alten Fasanerie“ und unterstützt Schulen, indem das Spezialchemieunternehmen am Standort Hanau die Kosten für die Wildparkführungen übernimmt. Silke Wodarczak, Leiterin der Standortkommunikation bei Evonik, spricht in die-sem Zusammenhang gerne von einem „Herzensprojekt, das zwei Ziele gleichzeitig erfülle“.

„Die Kostenübernahme sorge bei den Schulen und vielen Eltern für finanzielle Entspannung. Und dass es für die Kinder und Jugendlichen immer wichtiger wird, Natur hautnah und real zu erleben, darin seien sich alle Beteiligten einig“.

Tosenden Applaus ernten die drei Luchse im Gehege, als sie mit langen Sätzen gezielt das Fleisch von der Klammer der Futterseilanlage reißen. Erstaunt schüttelt ein Mädchen den Kopf, als es erfährt, dass die scheue Großkatze auch in Hessens Wäldern wieder Fuß gefasst hat. Auch der Vorsitzende des Fördervereins für das Hessische Forstmuseum, Christian Schaefer, inzwischen pensionierter Forstamts- und Wildparkleiter betont, wie wichtig das Walderlebnis für die jungen Menschen ist.

„Nur wer die Natur schätzt und die Zusammenhänge versteht, wird sich auch für einen nachhaltigen und respektvollen Umgang unserer Erde einsetzen“, so sein Credo an diesem Vormittag.

Evonik hat 2023 die Kosten von rund 100 Schulklassenführungen im Wildpark übernommen. Das Spendenbudget ist inzwischen aufgebraucht. Die Schul- und auch Freizeitführungen werden von einem engagierten Team aus Waldpädagoginnen und ausgebildeten Wildparkführen angeboten und können über die Homepage des Wildparks unter www.hessen-forst.de/freizeit/wildpark-alte-fasanerie-hanau angefragt werden.

>> Modernisierung Wildpark „Alte Fasanerie“: Hemsley und Kasseckert sagen Unterstützung zu.

Die „Alte Fasanerie Hanau“ besteht seit über 300 Jahren. Seit vielen Jahrzehnten befindet sich in der ehemaligen Fasanerie der heutige Wildpark des Landes Hessen und bildet damit eine wichtige Erholungs-, Umweltbildungs- und Tierhaltungsstation.

Bild: privat

Jährlich besuchen rund 200.000 Besucher die Fasanerie, was besonders in der Corona-Zeit für viele Familien mit Kindern eine gute Gelegenheit war, Tiere und Natur kennen zu lernen. „Es gibt wohl kaum eine Familie in unserer Region, die den Wildpark in Klein-Auheim nicht kennt“, so der CDU-Abgeordnete Heiko Kasseckert. Das bekräftigt auch Stadträtin Isabelle Hemsley (CDU), die selbst als junge Mutter mit der eigenen Familie und mit Freunden häufig Gast im Hanauer Wildpark ist.

Der Landesbetrieb HessenForst hat nun eine Weiterentwicklung zu einem modernen Walderlebniszentrum ins Auge gefasst. Gemeinsam mit Experten wurden moderne Dauer- und Wechselausstellungen, neue Erlebniswege sowie eine abgestimmte Informationsvermittlung erarbeitet. Damit will die Forstverwaltung eine hochwertige Umweltbildung anbieten und mit entsprechenden pädagogischen Konzepten das komplexe System Wald- und Lebensraum der Tiere für die Besucher aller Altersgruppen näherbringen. Dabei sollen die drei Erzählperspektiven Wald/Holz, Mensch und Tier in den Mittelpunkt gerückt werden. Hierzu sollen in verschiedenen Modulen die Eingangsbereiche, die musealen Teile der Dauerausstellungen und erlebnisorientierte Gehege-Beschilderungen auf moderne Art und Weise beitragen. Selbstverständlich gehört eine barrierefreie Gestaltung des Leitsystems und des Wildparks insgesamt zu den Inhalten der Weiterentwicklung.

Kasseckert sicherte dem Forstamtsleiter, Lutz Hofheinz, sowie dem Vorsitzenden des Fördervereins, dem früheren Leiter des Forstamtes, Christian Schaefer, zu, dass er sich aktiv für die finanzielle Unterstützung des Wildparks zur Umsetzung des gesamten Konzeptes in Wiesbaden einsetzen werde. Nach erster Schätzung belaufen sich die Gesamtkosten über mehrere Jahre auf rund 12 Millionen Euro, die von HessenForst gemeinsam mit weiteren Unterstützern eingebracht werden müssen.

Das vorliegende Konzept, so Kasseckert und Hemsley, ist überzeugend, weshalb sie bei Stadt, Landkreis und dem Land Hessen für die Umsetzung und Finanzierung der Projektmodule werben wollen.

Die beiden CDU-Politiker sehen darin wichtige Investitionen für den Treffpunkt Mensch und Natur sowie wertvolle pädagogische Angebote, nicht nur für die jährlich über 200 Schülergruppen aus der Region, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger jeden Alters. Mit rund 400 Tieren erfüllt der Wildpark „Alte Fasanerie“ in Klein-Auheim eine wichtige Erholungs-, Umweltbildungs- und Artenschutzfunktion, die unbedingt erhalten werden soll, betonen beide CDU-Politiker abschließend.

>> Canis lupus, der europäische Grauwolf, die häufigste aller Wolfsunterarten, deshalb auch der „ge-meine“ Wolf genannt, hat erneut und ungeplant im Wildpark Hanau Nachwuchs bekommen. „Gemein“ ist hierbei keine Anspielung auf seine angebliche Bösartigkeit, sondern ein Hinweis auf seine zahlenmäßig große Verbreitung. Schon die Märchen warnen davor sich vom Wolf Verzaubern zu lassen. Es heißt: Wer sich von ihm faszinieren lässt flirtet mit dem Tod.

Doch von Natur aus ist er weder böse noch blutrünstig – aber auch kein Vegetarier. Wild, Geflügel und Lamm – die Leckerbissen des Menschen schmecken auch ihm. Vielleicht liegt der Jahrtausende alte Konflikt zwischen Mensch und Wolf schlicht am Futterneid? Nach den groß angelegten Wolfsjagden der letzten Jahr-hunderte steht Isegrim heute unter Schutz. Er wurde in den letzten Jahrzehnten zur Attraktion von Wildparks und zum Star von Fernsehfilmen. Sein Anblick verspricht Nervenkitzel und Schauergefühl.

Wer aber jetzt in den Wildpark kommt erlebt eine dicke Überraschung; schön, elegant, stolz, eher schmächtig kommt er daher – auf langen Beinen mit buschiger Route, die je nach Rang entweder hochgetragen oder zwischen die Beine geklemmt wird.

Aktuell im Wildpark Alte Fasanerie kann man die Europäer, also die „gemeinen“ Wölfe Leyla, Romulus und Remus mit zärtlicher Fürsorge bei der Aufzucht ihrer Anfang Mai geborenen Jungen beobachten denn Leyla hat Nachwuchs gewölft. Jetzt kann man die sanfte Seite des Wolfes entdecken, sich von ihrem Umgang mit dem Nachwuchs faszinieren und verzaubern lassen. Wölfe pflegen und erziehen ihre Jungen äußerst sorgsam. Und sowohl Teamgeist wie auch Arbeitsteilung ist das Erfolgsrezept bei ihrer Aufzucht.

Auch unsere ältere Elchdame Jule hat Nachwuchs. Hier hat Jungspund Kalli Dinos Pflichten übernommen. Wobei der junge Elchbulle bei der Aufzucht außen vor bleibt. Mit dem Nachwuchs hat er nichts mehr zu tun. Hier erledigt allein Jule alle erzieherischen Maßnahmen. In den nächsten Tagen sollen Mutter und Kalb nicht gestört werden, damit die Nachfolgeprägung ungestört stattfinden kann.

>> Wildpark „Alte Fasanerie“ erhöht Eintrittspreise zum 2. Mai: Ab Dienstag, 2. Mai, gelten im Wildpark „Alte Fasanerie“ in Hanau für Besucherinnen und Besucher neue Eintrittspreise. Aufgrund stark angestiegener Kosten für Futtermittel, Rohstoffe und Materialien zur Unterhaltung von Wegen und Infrastruktur sowie der Dienstleistungsunternehmen, die der Wildpark zur Unterhaltung und Pflege seines Betriebes einsetzen muss, ist die Erhöhung unausweichlich, bestätigt der für den Wildpark zuständige Leiter Lutz Hofheinz.

„Diese Maßnahme fällt uns nicht gerade leicht“, so Hofheinz. Die Anhebung sei jedoch sehr moderat und an Ermäßigungen für Schulklassen und Kindergärten bei Bildungsausflügen unter der Woche, für Menschen mit Beeinträchtigungen und Gruppen insgesamt werde weiter festgehalten. Es gebe nur wenige Wildparke, die derart viele Ermäßigungen anbieten würden wie die „Alte Fasanerie“ in Klein-Auheim. Auch die Jahreskarten werden ab dem 2. Mai teurer.

Die neuen Preise können auf der Homepage des Wildparks unter www.hessen-forst.de/freizeit/wildpark-alte-fasanerie-hanau unter Aktuelles als pdf eingesehen werden.

>> Öffnungszeiten des Wildparks “Alte Fasanerie” Klein-Auheim sind von 9 Uhr bis 17 Uhr. Letzter Einlass um 16 Uhr.
Vom 1. September bis 31. Dezember öffnet der Wildpark mittwochs erst ab 10 Uhr.

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1 Kommentar

  1. Vielleicht könnten die Verantwortlichen im Rahmen der Modernisierungen auch mal über das Hundeverbot nachdenken.
    Wir hatten in der Vergangenheit immer mal wieder nachgefragt, ob wir den Wildpark mit einem Hund besuchen dürfen und wurden immer nett und freundlich darauf hingewiesen, dass das nicht möglich ist.
    Als Konsequenz hatten wir die Mitgliedschaft gekündigt und sind dann auch nie mehr in dem Park gewesen.
    Eine nachvollziehbare Begründung gab es leider nicht.
    Umso unverständlicher, da es Tierparks gibt, in denen das problemlos möglich ist. Allein in Hessen findet Google 10 Wildparks, in denen Hunde an der kurzen Leine mitgenommen werden dürfen.
    Der nächste in unserer Nachbarschaft ist z.B. der Opel-Zoo.
    Aber ..wie sagt man so schön? “Die Hoffnung stirbt zuletzt”….

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