Dienstag, 30. April 2024
's BlättscheGeschichteNothing Else Matters: Etwas Nostalgie muss sein

Nothing Else Matters: Etwas Nostalgie muss sein

Eine persönliche Rückschau auf das 30-Jährige von Metallicas "Black Album"

Unglaublich. 30 Jahre ist das schon her? Mit der Veröffentlichung ihres Albums “Metallica” am 12. August 1991 haben die Metal-Heros von Metallica nicht nur Musikgeschichte geschrieben und die Metal-Fans weltweit gespalten, sondern auch – last but not least – das persönliche Musik-Erleben der Autorin tatsächlich maßgeblich verändert und zweifelsohne bereichert. Ein bisschen Nostalgie ist doch was Schönes, und so ist dieser “runde Geburtstag der Rockgeschichte” doch Anlass genug für eine persönliche Rückschau.

Das fünfte Studioalbum der Metal-Ikonen wird auf Grund des fast komplett schwarzen Covers auch “The Black Album” genannt. Nicht nur mit dem schlichten Design begeben sich die Musiker James Hetfield (Gesang und Gitarre), Lars Ulrich (Schlagzeug), Kirk Hammet (Leadgitarre) und Jason Newsted (Bass) auf neue Genre-Wege. Unzufrieden mit ihrer damaligen musikalischen Ausrichtung wagen Metallica nun eine Kurskorrektur, die vor allem die Fans der ersten Stunde (bis heute) spaltet, die Musikkritiker hingegen zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Metallica schafft auch in kommerzieller Hinsicht einen Riesenerfolg und generiert unzählige neue Fans, die bis dato nichts mit “Metal hören” zu tun haben wollten.

Denn wer kennt nicht die eingängigen Riffs zu “Enter Sandmann”, wer erinnert sich nicht an das manchmal gruselige Gefühl kurz vorm Einschlafen aus Kinderzeiten und die Angst vor dem Monster unter dem Bett? Nicht nur hier finden sich viele (Neu-)Fans wieder. Wer hat nicht den Text von “Nothing Else Matters” voller Inbrunst mitgesungen, egal ob Arm in Arm mit dem Nebenmann auf Konzert und Party oder einfach nur Zuhause?

Der sehr persönliche Text, die Power-Ballade, die Moll-Akkorde, all das geht tief in die Herzen der Fans – auch in das der Autorin, bis dato ebenfalls Anhängerin der Thrash-Metal Alben seit den Anfängen der Bay Area Band. Bis heute ist dieser Song ein Gänsehaut-Garant – vor allem live.

“Never opened myself this way, Life is ours, we live it our way, all these words, I don’t just say, and nothing else matters”

Nothing Else Matters von Metallica

Mit Thrash-Metal wie in früheren Zeiten hat das Album tatsächlich nichts mehr zu tun. Zusammen mit Produzent Bob Rock kreiert die Band jetzt einen cleanen, klaren und radiotauglichen Sound. Die Songs sind in Struktur und Länge so konzipiert, dass auch die Single-Auskopplungen auf Video-Musiksendern wie MTV verbreitet werden. Kurz gesagt: Die Band wird massenkompatibel und schlägt den Weg des kommerziellen Mainstreams ein.

Genau dies führt – bis heute – innerhalb der Metal-Szene zu gemischten Reaktionen der Anhänger. Viele reagieren geschockt auf diese sanftere (massenkompatible) Seite der Band und wenden sich von Metallica ab. Diese Ambivalenz ist nach wie vor in der Szene zu finden: Unter Metallica-Fans gibt es einen “Kodex”, bis zu welchem Album man Metallica hört und ab welchem nicht mehr. Andere Anhänger schätzen hingegen das komplette Schaffen der Band seit der Gründung 1981 und haben wenig Probleme mit dem Musik- und Imagewechsel.

Bilder: heba-Archiv, Metallica live in Stuttgart 2018

Das Album wird jedenfalls das erfolgreichste der Band-Geschichte und ist das meistverkaufte Metal-Album weltweit, mit zahlreichen Platin- und Gold-Auszeichnungen. “Nothing Else Matters” wird übrigens als erster Titel Metallicas auch außerhalb des Metal-Bereichs im Radio gespielt, ein weiterer Meilenstein für das Genre. Egal also, zu welcher Fraktion der Fans man zählt, ob man Power Balladen wie “The Unforgiven” mag oder nicht, ob man kreativen Musikern auch mal ein Imagewechsel gönnt oder nicht: an dem Album kommt man nicht vorbei. Metallica haben es mit ihrem “Black Album” definitiv geschafft, die damals schon fast totgesagte Metal-Szene zu revolutionieren und Rockgeschichte geschrieben. Bis heute werden sie von ihren treuen Fans gefeiert, über Generationen hinweg.

Das kann man auf jedem Konzert erleben: hier treffen sich alle Alterstufen zwischen Enkel und Opa beim Gänsehaut kriegen, mitgrölen und headbangen. Hoffentlich auch bald mal wieder live auf Tour. Angekündigt ist eine für Europa in 2022 schon mal, wenn auch bis jetzt nicht für Deutschland. Das kann aber noch kommen. Wäre eine tolle Sache. Für den Moment muss es eben reichen, sich einfach mal wieder das Album komplett anzuhören und zu genießen.

Und nun der passende subjektive Schluss dieser nostalgischen, persönlichen Rückschau: Danke an diejenigen, ohne die Metallica von der Autorin bereits in den 80ern gar nicht entdeckt worden wären. Danke an diejenigen, die mit ihr schon in den 90ern das Album gefeiert haben und an diejenigen, die mit ihr – seitdem und bis heute – die Konzerte rocken. Manche Dinge bleiben eben, auch über Jahrzehnte, genauso gut wie in der “guten, alten Zeit”. Long live Rock ‘n’ Roll.

“What I’ve felt, What I’ve known, Never shined through in what I’ve shown, Never be, Never see, Won’t see what might have been. What I’ve felt, What I’ve known, Never shined through in what I’ve shown
Never free, Never me, So I dub the unforgiven

The Unforgiven von Metallica

Quellen: heba-Archiv, Metallica.com , Wikipedia , metal.de , songlexikon , songtexte.com

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