Donnerstag, 19. September 2024
's BlättscheLokalesPolizeiSchockanrufer: Geldübergabe in Hanau

Schockanrufer: Geldübergabe in Hanau

Anrufer geben sich als Polizisten und Staatsanwalt aus

Eine weinende Stimme am Telefon, die das Wort “Mama” sagte, ließ eine 60-jährige Frau aus dem Wetteraukreis glauben, von ihrem Sohn angerufen zu werden.

Der vermeintliche Sohn gab an, einen Verkehrsunfall in Frankfurt verursacht zu haben und nun bei der Polizei zu sitzen.

50.000 Euro gefordert, Wetterauerin brachte 30.000 Euro

Danach übernahm eine Frau das Gespräch und stellte sich als Angehörige der Verkehrspolizei Frankfurt vor. Die angebliche Polizistin erzählte der 60-jährigen, dass bei dem Unfall die Tochter eines Politikers gestorben und deren dreijähriges Kind schwer verletzt worden sei. Sie reichte das Telefon daraufhin an einen angeblichen Staatsanwalt weiter. Dieser forderte eine Kaution von 55.000 Euro, da ansonsten der Sohn für mehrere Wochen in Untersuchungshaft müsse. Die Wetterauerin konnte einen Betrag von 30.000 Euro aufbringen.

Der falsche Staatsanwalt bestellte die 60-jährige mit dem Geld zum Amtsgericht nach Hanau.

Als sie angab, ihren Mann informieren zu wollen, verbot dies der Anrufer, da es sich bei den Unfallopfern um eine Politikerfamilie handele. Die Betrüger kontaktierten ihr Opfer während der Fahrt immer wieder.

Kurz bevor sie beim Amtsgericht in Hanau eintraf, änderte der Anrufer das Ziel und dirigierte die Frau aus dem Wetteraukreis auf den Parkplatz eines Restaurants an der Straße “Hanauer Vorstadt” (einstellige Hausnummern). Eine Abholerin trat gegen 17.30 Uhr an das Fahrzeug heran. Auf Anweisung des angeblichen Staatsanwalts am Telefon händigte die 60-jährige das Geld aus. Die Abholerin entfernte sich sodann, das Gespräch endete.

Die Geldabholerin war 25 bis 30 Jahre alt und hatte lange blonde Haare. Sie soll stark geschminkt gewesen sein und eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen haben. Hinweise bitte an die Kriminalpolizei unter der Rufnummer 06181 – 100-123.

Da sie zuvor gesagt bekommen hatte, dass sie einen Anruf bekomme, wo der Sohn abgeholt werden könne, wartete die Dame. Als der Anruf ausblieb, rief sie selbst ihren Sohn an. Hierbei flog der Betrug auf.

Die Polizei rät dazu, am Telefon keine Auskünfte über finanzielle Verhältnisse zu geben und auch kein Geld oder Wertgegenstände an fremde Personen zu übergeben. Die Polizei wird Sie nie auffordern, Bargeld, Schmuck oder Goldmünzen auszuhändigen.

Lassen Sie sich durch die am Telefon überbrachte Schocknachricht nicht verunsichern. Bleiben Sie skeptisch, beenden Sie das Gespräch und rufen Sie eigenständig die Person, um die es angeblich geht, oder direkt die Polizei an. Scheuen Sie sich nicht, dafür den Notruf 110 zu nutzen.

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