Montag, 16. September 2024
's BlättscheGebabbelWann ist eine Tradition eine Tradition?

Wann ist eine Tradition eine Tradition?

Regionalportal startet mit einem Blick auf Traditionen hierzulande

“Wann ist eine Tradition eine Tradition?” Schwer zu sagen und dennoch auf den zweiten Blick schon sehr einzukreisen.

Traditionen gibt es zuhauf, auch in unserer Region, und manch einer lädt zur “traditionellen Veranstaltung” ein, die es seit gerade mal drei Jahren gibt. Ein Fall für das Regionalportal ‘s Blättsche, das garantiert noch keine Tradition hat, nichtsdestotrotz aber auf die Traditionen hierzulande mal ein Auge wirft. Und die Redaktion freut sich über die Mitarbeit der Leser, über Anregungen und weitere Informationen.

In unregelmäßigen Abständen soll Tradition in Berichten hervorgehoben werden und das Hotel-Restaurant “Hessischer Hof” in Hainstadt macht dabei den Anfang. 120 Jahre seit Eröffnung und das in vierten Generation im Familienbesitz. Das macht schon einiges deutlich und ist kaum zu übertrumpfen, zumindest in der Gastronomie.

Wann etwas zur Tradition wird, darüber streiten sich die Geister. Einig ist man sich offenbar darin, dass mindestens zwei Überlieferungen über drei Generationen hinweg erforderlich sind, damit etwas als “traditionell” angesehen werden kann.

Vor einigen Jahren noch “Schnee von gestern”, werden inzwischen wieder mehr und mehr Traditionen hochleben lassen, selbst der Dialekt – über Jahre verpöhnt – gewinnt wieder an besonderer Bedeutung.

Festzüge, sie standen meist im Blickpunkt in den früheren Jahren in unserer Region. Unser Foto zeigt einen Festzug in Klein-Auheim etwa anno 1950 und zwar an der Seligenstädter Straße /Ecke Geleitstraße. Motto damals: “So war’s vor 40 Jahren”. Auch Festzüge zählen hierzulande zu den Traditionen, wenn ein Verein Jubiläum feiert. Repro: beko

Alsdann: Traditionen gelten oft als uralt, unveränderlich und sehr wichtig. Und es ist immer eine Frage, aus welchem Blickwinkel alles gesehen wird. Der Kreis Offenbach beispielsweise weist auf Themen hin wie “die Glaabsbräu, wo die traditionellen Biere modernen Zuwachs erhalten haben”, auf das “Handwerk in seiner süßesten Form in Hainburg. Köhlerküsse in vielen Varianten” oder auch auf “traditionelles Handwerk in einigen Orten im Kreis” so die „Babbscher unn Bordefeller“.

“Tradition und Moderne vereint auch die lebendige Kulturszene, die von haupt- und ehrenamtlichen Akteuren mit viel Herzblut gepflegt wird: Burgfestspiele und Klosterkonzerte in einzigartigen Kulissen, Museen in historischem Gemäuer oder Deutschlands erstes Autokino”, heißt es auf der Website des Kreises.

Beleuchten wir einige Traditionen, die mit Hilfe unserer Leser gerne ergänzt werden können. Was wir nicht wollen sind veraltete Praktiken oder Beispiele, wo Traditionen in der Vergangenheit feststecken und nur “des lieben Friedens willen” aufrecht erhalten werden.

Tradition soll ein Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit vermitteln. Menschen nehmen miteinander Kontakt auf, unterhalten sich tauschen sich aus und erinnern sich an das, “was früher einmal war und heute noch lebendig ist”. Nehmen wir als Beispiel das Klein-Auheimer Kerbfest und der Kerbkuchen in der Bäckerei Grün, was früher ebenso Tradition war wie der Fastnachtszug, zwischenzeitlich einmal für Jahre von der Bildfläche verschwunden und seit einigen Jahren wieder in aller Munde. Da gab es Menschen, welche die Traditionen haben aufleben lassen, so schwer es heute zu sein scheint, auch wegen so mancher behördlichen Auflagen.

Gemeinschaft und Zusammenhalt wird gezeigt und in Wirklichkeit ist Tradition nichts anderes als das Weitergeben (das “hinüber-geben” wie es lateinisch heißt) von Gepflogenheiten, Bräuchen, Festen und eben im Gastronomiebereich das Aufrechterhalten von Gaststätten im Familienbesitz.

Mit ein paar lebendigen Traditionen, die sicher jeder kennt, gehen wir in die Schlussrunde, die zugleich Aufbruch sein soll für ein Projekt des Regionalportals ‘s Blättsche.

Der Schulanfang steht aktuell beim Erscheinen dieses Berichts bevor: Die Schultüte ist eine Tradition, Brot und Salz zum Einzug in ein neues Haus, die Fastnacht mit ihren Angeboten, das Geleitsfest in Seligenstadt, die gerade zu Ende gegangene “Dietesheimer Kerb”, der Sportverein, der schon 120 Jahre besteht, der “Tanz in den Mai” – es wird uns so manches begegnen in den kommenden Monaten, auch mal einige Fotos aus der “guten alten Zeit”.

Das lebendige Bewahren der Traditionen ist auch unserer Redaktion wichtig, um Wissen und Geschichte von einer Generation an die nächste weiterzugeben und so die Zukunft dieser Kultur mitzugestalten.

- Werbung -
Habt Ihr Themen für die ihr euch einsetzen wollt oder „Aufreger“ die euch auf den Nägeln brennen? Dann schreibt uns eine Mail an redaktion@blaettsche.de. – Bock dabei zu sein? Infos zu Onlinewerbung unter marketing@blaettsche.de

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein