Vier Monate nach der Transplantation bzw. dem mehrwöchigen Klinikaufenthalt kam das lange erwartete „GO“ der behandelnden Ärzte an der Uni Klinik. „ Sie dürfen die häusliche Isolation verlassen und bei schönem Wetter jetzt wieder raus in die Natur, kleine Spaziergänge mit dem Ziel unternehmen, um die gegen „Null“ gefahrene Kondition wieder aufzubauen. Voraussetzung ist allerdings, sie tragen eine FFP-2-Maske mit Filter.
Es ist Frühjahr 2019 – kaum jemand hat irgendeine Ahnung von FFP-2-Masken, geschweige denn trägt eine.
Ich also tapfer raus, wann immer das Wetter es erlaubte, Lieblingsweg war der Mainuferweg unterhalb von Schloss Philippsruhe mit dem Ziel, die Strecke bis zur Schleuse hin und zurück irgendwann in naher Zukunft auf „einen Rutsch und ohne Pausen“ zu bewältigen.
Jetzt stelle man sich das nur auch mal „bildhaft“ vor, gerade angesichts der jetzt aktuellen Diskussion um die Wirksamkeit der Masken. Und brav den Ärzten gehorchend, trug ich also dieses Teil, in hellstem blütenweiß , mit riesigem Filterteil auf der Oberseite und somit total „unauffällig“, zumindest damals. Zurückblickend war ich quasi „Vorreiter“ der neuen Modeerscheinung. Jetzt noch die besondere Form der Maske beachtend ist das nachfolgende Erlebnis besser nachvollziehbar.
Ich also tapfer meine Strecke abgegangen, nicht ganz bis zur Schleuse, aber pausenfrei, voller Stolz in Richtung Schloss zurückgehend, komme ich am unterhalb des Schlosses befindlichen Spielplatz vorbei.
Zwei kleine Jungs sind scheinbar auf der Rutschbahn überaus happy. Der eine erblickt mich und wahrscheinlich angesichts der dort grasenden Nilgans-Kolonie ruft er seinem Kumpel zu: „Guck mal, dem ist auch ein Schnabel gewachsen!“
Tja Leute, das waren noch Zeiten, als ich als Einziger so ein Teil tragen “durfte”…
Von ‘s Blättsche-Rainer Herbert, Steinheim
Ente gut, alles gut 🙏❤️ Heute schaut man die Leute entsetzt an, wenn sie keine Maske tragen… Rainer, die Strecke laufen wir dann mal zusammen OHNE Masken, wenn wir dürfen 😂