“Die Entwicklung der Hanauer Innenstadt – vom Wettbewerblichen Dialog bis zu unseren Pop-up-Store-Konzepten – findet zunehmend bundesweite Beachtung”, stellt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky fest. Anlass ist der Besuch eines TV-Teams des ZDF, das am vergangenen Freitag ganztägig in der Brüder-Grimm-Stadt unterwegs war, um einen Beitrag für das renommierte Kulturmagazin “Aspekte” zu drehen. Dieser ist an diesem Freitag, 21. Mai, ab 23 Uhr im ZDF zu sehen. Die Sendung befasst sich mit “Der Zukunft unserer Innenstädte” und beleuchtet – neben Hanau – unter anderem Projekte in Nantes oder Barcelona.
“Mit solchen Weltstädten in einem Atemzug genannt zu werden, ist absolut bemerkenswert und quasi ein Ritterschlag für unsere Stadt”, ergänzt der Oberbürgermeister. Insbesondere das Programm “Hanau aufLADEN”, mit dem die Stadt seit vergangenem Herbst Leerständen in der Innenstadt begegnet, werde in ganz Deutschland mit großem Interesse verfolgt. Vor allem die Erfahrungen mit der Vorkaufsrechtssatzung, die die Stadt Hanau bereits vor eineinhalb Jahren für die Innenstadt erlassen hat, stießen auf reges Interesse. “Dieses Instrument wird in vielen Städten diskutiert – wir haben es bereits, und es hat sich als voller Erfolg erwiesen”, stellt Kaminsky fest.
Dem ZDF-Team berichtete Martin Bieberle, der als Stadtentwickler und Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH die treibenden Kräfte in der Innenstadtentwicklung verantwortet, von den Erfahrungen. “Insbesondere bei der Immobilie an der Nürnberger Straße, die bislang das Schuhhaus Dielmann beherbergte, hat sich gezeigt, wie wichtig das Instrument der Vorkaufsrechtssatzung für die Innenstadtentwicklung ist und welche Dynamik sich daraus entfalten kann”, erläutert Bieberle.
Man sei frühzeitig mit dem späteren Käufer in Kontakt gekommen und habe deshalb kreativ mit der Nachfolge-Problematik für das Schuhhaus umgehen können. Herausgekommen sei ein ganz besonderes Pop-up-Konzept: der “KunstKaufLADEN Tacheles”, in dem die Hanau Marketing, begleitet vom städtischen Fachbereich Kultur, ab voraussichtlich 12. Juni ein ganz außergewöhnliches Kaufhaus mit Kunstwerken von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region, aber auch aus Leipzig, Berlin oder Hamburg betreiben wird. “Das wird ein neuer Leuchtturm für unsere Innenstadt, ein Treff- und Kommunikationsort in kreativer Atmosphäre”, meint Bieberle.
Das Konzept des “KunstKaufLADEN” stand auch im Mittelpunkt der Dreharbeiten für Aspekte. Das Magazin befasst sich in seinem Beitrag mit kreativen Lösungen für Innenstädte, die – dem Grundmotto des Magazins folgend – auch Raum für Kultur bieten. Gerade in diesem Bereich hat Hanau mit dem Kulturforum auf dem Freiheitsplatz einen weiteren herausragenden Besuchermagneten zu bieten. “Unser neues, modernes Verständnis von einer Bibliothek, die viel mehr ist als eine Bücherei, nämlich ein Bildungsort mit hohem Aufenthaltswert, ist eine absolute Erfolgsgeschichte – mitten im Herzen der Stadt”, so der Oberbürgermeister. Vor Corona besuchten rund 400.000 Menschen das Kulturforum im Jahr. “Es ist damit ein absoluter Frequenzbringer für die gesamte Innenstadt geworden, von dem auch Handel und Gastronomie profitieren”, ist Kaminsky überzeugt.
Wie Kultur eine Innenstadt befruchten kann, verdeutlicht auch der derzeitige Mieter des Pop-up-Stores “Hanau aufLADEN” an der Nürnberger Straße. Dort sind unter dem Namen “Vollkonzept” derzeit verschiedene Künstlerinnen und Künstler anzutreffen, die ihre Werke dort nicht nur gemeinschaftlich verkaufen, sondern auch herstellen. In der Hospitalstraße hat kürzlich zudem der Comic-Künstler Rautie sein Atelier mit dem Namen “Kunst-Haltestelle” eröffnet – ebenfalls mit Unterstützung durch das Programm “Hanau aufLADEN”.
“In der Innenstadt der Zukunft wird es um mehr gehen als den klassischen Handel, es braucht neue Nutzungsideen und -konzepte. Kultur ist eines davon”, sagt Bieberle und unterstreicht, dass BAUpro und HMG die Suche nach eben solchen neuen Nutzungen mit Hochdruck vorantreiben. Bieberle: “Und wir spüren da sehr viel Resonanz, weil Hanau als mutiger, innovativer Standort wahrgenommen wird. Es gibt sehr viele erfreuliche Entwicklungen, die im Laufe der nächsten Wochen auch sichtbar werden”, kündigt er an. Positive Berichterstattung in überregionalen Medien begünstige diese Entwicklung natürlich.
Für die nächste Woche hat sich mit ARTE bereits ein weiteres Fernsehteam angekündigt, das die Innenstadtentwicklung in Hanau ausführlich beleuchten will.