Sonntag, 13. Oktober 2024
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Endlich erfahr’n, wo e Fraa am kitzellischste iss…

Heute im Porträt beim 's Blättsche: Sonja, die de beste Staanemer geborn hoat

„Es ist doch schon toll, dass man durch die Welt des Internets mit der Heimat so einfach verbunden bleiben kann.“
Das ist es, was wir in der Rubrik „Porträts“ in Interview-Form aufleben lassen wollen. Ehemalige Klein-Auheimer und Steinheimer, aber auch Menschen aus Hainburg, Seligenstadt oder Mainhausen sollen hier ihre Erinnerungen ebenso mitteilen können wie  auch unsere Leser, die hier wohnen, bekannte und weniger bekannte.
Wer hat noch Vorschläge? Wer sollte in dieser Rubrik noch zu Wort kommen?
Info an redaktion@blaettsche.de

Heute im ‘s Blättsche-Porträt – wie soll’s annerst soi – passend zur Weiberfastnacht anno 2021 online: S.K.

Zur Person: Ich heiße Sonja Johanna Kaiser, geb. Hufnagel, unn bin es Enkelche vom Spitzebersch Chrischtof. Bin am Fassenachtsonntag anno 1957 in de Küch geboren und 14 Tage später schon notgetauft worden, weil ich so klein unn mickrisch war (wer mich kennt weiß, dass sich dies ganz schnell geändert hat).
Meine Heimat ist und bleibt Klanaam, obwohl ich zwischendurch nen Abstecher zu de Staanemer gemacht hab und ihnen den besten Staanemer, den es gibt, geboren hab, meinen Sohn Marco. 

Ja, sie iss mit’m Traktor da. Wie aach sonst? Awwer lasst euch üwwerrasche, wie de Traktor heeßt. Ihrn “Kleine” hoat die Sonja getauft uff de Name: Antonio, Vivaldi Karuso (weil sie so gern singt). De AVK iss aus de Grußaamer, bautzchen Josephslinie (gebaut in Großauheim, Firma Joseph Bautz), vom Burscheider Engelsgehöft (gekauft in Burscheid von der Familie Engel), alias (bezugnehmend auf Sonjas polizeilichen Beruf) kaiserliches Klanaamer Karlche (Bezug auf die Nacht/Säufersonne, in der sie jeweils erwacht), der Schöne (in Bezug auf meine Nebenbeschäftigung als Kosmetikerin), liebevoll genannt “mein Kleine”. Bild: privat

Ich liebe mein Klanaam, weil hier einfach gaaanz tolle, hilfsbereite, fürsorgliche, freundliche Menschen leben und ganz viele davon sind mit mir befreundet und fangen dich auf, wenn’s dir mal schlecht geht. UND ich hier 1977 – durch die legendären Reiner-Singers – meine Leidenschaft, das Singen, entdeckt habe. 

Meine Weggefährten hier aufzuzählen, dazu würde der Platz nicht ausreichen (Nachbarschaft, Fassenachter, Schlepperfreunde, Feuerwehr u.v.m.). Unbedingt ist meine Christel Joel, meine Freundin seit dem Kindergarten und vor allen Dingen, mein heimliches “Namensregister” zu nennen. Kurzes Beispiel: Ich als Sitzungspräsidentin bei der 1. KG. Leiser Kontakt zwischen Christel und mir… “Hilfe Christel, die Frau, die durch den Saal kommt, kenn ich. Hilfe, wie heißt die?” – “Ach, Sonja, das iss unsre Frau Oberbürgermeisterin Margret Härtel.” Gerettet!

Und damit haben wir auch schon den Übergang zu Dingen, die mir in Verbindung mit Klanaam einfallen: die Reiner-Singers; mei goldisch Fassenacht; meine Schlepperfreunde; meine Feuerwehrfreunde; es Rodeln aufm Goldacker und mein kalter Hintern, nachdem ich in de Bach gerodelt war; die Kerb in de “Krone” beim Mariache unn mein erste Kuss in de Bar; de ‘Kaufer’, da hab’ ich im Maa schwimme gelernt; meine aktive Bühnenzeit in der TSV-Turnhalle und und und… 

Ein Lieblingsplatz von mir ist der Platz vor der Feuerwehr, wenn die Klanaamer Laafparad durch die Straßen von Klanaam zieht. 

Sehr gerne gehe ich im Penny einkaufen, weil er mir ein familiäres Gefühl gibt. Außerdem beim Gemüsehof Wurbs, weil, wenn als Beilage zum Einkauf der wunderbare Karottennusskuchen mit Schlagsahne verziert wird, anschließend zum Dessert noch ein kleines Appelseccoche zum Genuss und dann mein Blick in den Wald schweift, mich hierbei der Geruch vom Fichtennadelschaumbad streift, dann beginnt die Wellness.

Mein Geheimtipp ist über das ganze Jahr für die ganze Familie die Fasanerie und dabei unbedingt die Aktionen. 

Mich begeistert das Frühlingsfest der Schlepperfreunde; unsre Klanaamer Fassenacht; unsre Feuerwehraktivitäten; Konzerte von ‘Ton in Ton’; Theaterabende der 1. KG in der TSV-Turnhalle; das Museum im Radwerk mit der Ausstellung vom Heimat- und Geschichtsverein und noch vieles mehr. U n d  bei all dem begeistert mich am meisten, dass alle Aktivitäten von Klanaamer Menschen geleistet werden. 

Unsrem OB würde ich sagen: Lieber OB Kaminsky, eine meiner schönsten Sitzungen, die ich moderiert habe, war die Kindersitzung unter der Schirmherrschaft von Andrej Kaminsky. 

Ich empfehle “Das große Wilhelm Busch Album”, ein wunderbarer Klassik-Comic, der im Allgemeinwissen keines Jugendlichen fehlen dürfte. 

Würde ich ein Buch schreiben, würde es vielleicht den Titel tragen: Ein chaotischer Wassermann und seine Abenteuer mit dem Untertitel “Am Ende wird alles gut”. 

Sonja mit ihrer Schwester, ein Bild, das ihr “am Herzen liegt”: Schwester Elke Schwarz-Heitzer war übrigens langjährige Sekretärin in der Haastädter Bürgermeisterei. Bild: privat

Die meistbesuchten Seite im Internet ist unsre eigene Homepage von Soggeschuss. Ich bin sooo neugierig, dass ich immer gucke muss, wieviel Besucher schon auf unsrer Seite war’n. 

Mein Lieblingswitz ist ein Etappenwitz von meiner Mutsch Helma Hufnagel und Helene Gregor – Frau Knaddel unn Frau Daddel: “Ei, guten Dach, Fraa Knaddel, schee, dass mir uns grad sehe. Sie wisse doch immer alles, gell? Könne sie mir sache, wo e Fraa am kitzellichste iss?” “Ach Fraa Daddel, dess iss doch ganz aafach: Ei, zwische de zwaa große Fußzehe!!!”
(Anmerkung von Sonja: Es Publikum im Saal hat, bis es jeder kapiert hatt’, in Intervallen gelacht.) 

Und auch die begonnenen Sätze beendet Sonja Kaiser wie folgt:

Meine Lieblingsspeise iss alles, außer Roter Beete. 

Wenn ich wütend bin, werd’s laut. 

Mich regt auf, dass ich esse kann, was ich will, und ich nehm trotzdem nix ab. 

Im “Blättsche” gefällt mir, das es eine wunderbare Mischung an Themen abdeckt, die mich alle interessieren: Lokales, Freizeit, Tiere und Natur; und hierbei meine Muttersprache pflegt, es Klanaamer Platt. 

Ich kann nicht leben ohne Musik. 

Es gefällt mir zurzeit nicht, dass ich meine Lieblings-Schatze-Menschen nicht herzen, drücken unn knutsche darf. 

Absolut positiv finde ich, dass mir mein Aufpasser da oben, mir meinen Werner geschickt hat. Es Deckelche uff meim Dibbche. 

Ich glaube, keiner weiß von mir, dass ich tatsächlich auch mal in der Lage bin, die Klappe zu halten. Aber selten.

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