Steinheimer Flussgott wird erst 2021 enthüllt
Im Verlauf des Jubiläums 700 Jahre Stadtrechte Steinheim sollte eigentlich im November das Denkmal “Flussgott” der Schweizer Künstlerin Maja Thommen vor der Kulturhalle eingeweiht werden. Doch Corona machte auch diesem Projekt einen Strich durch die Rechnung.
“Die Skulptur ist wie geplant fertiggestellt, die Künstlerin darf aber nicht reisen und zum 700-jährigen Jubiläum unter minimaler Beteiligung der Bevölkerung eine Stadtfahne von dem beeindruckenden Denkmal wegzuziehen, das wollten wir dann doch nicht machen”, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Aufbau und Enthüllung wurden deshalb – wie viele andere Steinheimer Jubiläumsveranstaltungen – in das kommende Jahr verschoben .
Künstlerin ist Maja Thommen aus Italien
Maja Thommen hatte 2019 den internationalen Wettbewerb zu einem Denkmal anlässlich des 700-jährigen Jubiläums der Stadtrechte von Steinheim gewonnen. Sie setzte sich bei den Beratungen der Fachjury mit Vertretern u. a. des Steinheimer Ortsbeirates, von Vereinen und Verbänden gegen 18 andere Bewerber/innen durch. Die 1965 in Zürich geborene renommierte Künstlerin lebt und arbeitet in Camaiore / Italien (www.majathommen.ch ).
Wie nimmt Bevölkerung den Flussgott an?
Ihre Arbeit an der 220 Zentimeter hohen Bronzefigur hat insgesamt sechs Monate gedauert: Im ersten Schritt erstellt sie die innere Metallstruktur, dieser folgte die Modellage mit 300 Kilogramm Ton. Anschließend wurde ein Silikon-Negativ erstellt und es folgten Wachsabguss, Armierung und der finale Guss mit 250 Kilogramm Bronze sowie Schweißarbeiten und Ziselieren.
“Beglückend war, wie die große Figur in meinem Atelier immer präsenter wurde – dies vor allem von dem Zeitpunkt an, als das Gesicht fertig war – zu dem eine echte Bindung entstand! Vor allem, wenn Kinder zu Besuch kamen, machte es viel Freude zu sehen, wie beeindruckt sie von diesem “Superhelden” waren”, berichtet Maja Thommen von ihrer Arbeit. Am Gesicht und der Wellenkrone zu arbeiten habe ihr am meisten Spaß gemacht, berichtet die Künstlerin. Auch das Schloss Steinheim, das einen Basaltstein kröne, sei aus ihrer Sicht gut gelungen. “Nun bleibt die Spannung, wie sich die Skulptur vor Ort in Steinheim präsentiert und vor allem wie der Flussgott von der Bevölkerung in seiner zeitlos lebhaften und freundlichen Präsenz aufgenommen wird.”
Auf dem Boden der Tatsachen
Das Denkmal wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 als Auftakt des Jubiläumsjahres “700 +1” vor der Steinheimer Kulturhalle montiert und eingeweiht. “Das Fundament ist schon gegossen, auch die Stromleitungen für die Beleuchtung liegen bereits unter den Bodenplatten”, berichtet Martin Hoppe Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Hanau. “Die Skulptur wird ohne Sockel montiert, so wie Moritz Daniel Oppenheim in der Innenstadt, auf dem Boden der Tatsachen, nah bei den Menschen”, fügt er hinzu.