Donnerstag, 28. März 2024
's BlättscheGeschichte"Die Engländer lassen einen nicht alleine!"

“Die Engländer lassen einen nicht alleine!”

Zellhäuser Erzieherin Bea spontan bei Queen-Beerdigung

Sie ist Erzieherin in der Kita St. Wendelinus in Zellhausen, die Aschaffenburgerin Bea, die am heutigen Montag ihren 26. Geburtstag feiert. An einem etwas ungewohnten Ort, für den sie sich spontan entschied, nachdem der Tod von Queen Elizabeth II. bekannt wurde und der Beerdigungstermin am heutigen Montag, 19. September, feststand.

Zigtausende nehmen heute Abschied von Queen Elizabeth II. Alle Bilder: privat (Bea)

Schnell war für Bea klar: “Flug buchen, ich muss dabei sein!”

Die spontane Motivation hat ihren Ursprung im Jahre 2015. Vor sieben Jahren lebte das heutige Geburtstagskind für einige Zeit in London und arbeitete als Au Pair in einer Gastfamilie, um auch die Sprache und Kultur Großbritanniens kennenzulernen. Schon damals machte die englische Queen Eindruck auf Bea: “Ich habe 2015 durch meine Arbeit in England auch eine Beziehung zum Königshaus aufgebaut. Die Queen war auch für mich eine sehr inspirierende Frau.”

Als die Nachricht vom Tod der englischen Königin kam, war für Bea klar, dass sie nach London fliegen will. Einen Tag Urlaub nehmen und am Sonntag früh saß sie im Flugzeug nach London. Bea: Ich bin alleine gereist ohne Bekannte, aber die Engländer lassen einen nicht alleine, das war mir schon vorher klar.”

“Ich war noch keine fünf Minuten in The Mall, der Straße zum Buckingham-Palace, und habe direkt Bekanntschaften gemacht. Sitze hier mit sechs Leuten und keiner kannte die anderen vorher. Aber wir haben total viel Freude, wenn man das an diesem denkwürdigen Tag so sagen darf.”

Um 20 Uhr am Sonntagabend dann eine Schweigeminute – für Bea und ihre neuen Bekannten “ein magischer Moment”.

Bea gegenüber dem Regionalportal ‘s Blättsche: “Ich hatte totale Gänsehaut, man hätte trotz der Menschenmenge eine Stecknadel fallen hören.”

Zeit bleibt auch, um sich die Ecken anzuschauen, an denen Menschen immer wieder Blumen, Erinnerungen, Bilder, Texte niederlegen

Tatsächlich bleibt sie lediglich für eine Nacht und sie wird in diesen Stunden kaum Schlaf finden. Direkt an der Straße verweilt Bea mit ihren neuen Bekannten in der ersten Reihe und das seit 17 Uhr am gestrigen Sonntagabend.

Am heutigen Montag dann das Warten auf die Prozession mit dem Sarg der Queen und um 19.30 Uhr geht’s zurück nach Deutschland.

Die Engländer sind sehr stolz auf ihre Queen und ihnen ist es besonders wichtig, sie auf ihrer letzten Reise zu begleiten.

In der Stadt sind auch an diesem Tag super viele Touristen, da ist die Stimmung relativ normal, aber an den bedeutenden Punkten, wie dem Blumenmeer im Greenpark, merkt man schon, wie nachdenklich die Menschen werden und dass es an diesen Stellen ruhiger ist.

Auch in „The Mall“, wo Bea gerade steht, sind alle sehr aufgeregt und keinen interessiert es, dass es noch über 15 Stunden Wartezeit sind, keiner beschwert sich, keiner meckert, alle sind total höflich und helfen einander.

Der Staatsakt zur Beisetzung von Queen Elizabeth II. wurde seit Jahrzehnten minuziös vorbereitet. Nichts ist dem Zufall überlassen, wenn Großbritannien am Montag den letzten Abschied von seiner Königin nimmt. Zahlreiche Fernsehsender übertragen die Trauerfeier, die Prozession sowie die Beisetzung in der St. George’s Chapel am Windsor Castle.

Für 12.55 Uhr ist ein zweiminütiges Schweigen im ganzen Land geplant.

Der Sarg wird um 13 Uhr aus der Kirche getragen und per Prozession zum Wellington Arch gebracht. Die Royals geben der Queen zu Fuß das Geleit. Der Weg führt vom Parlament über die Straße Whitehall und den Exerzierplatz Horse Guards Parade auf die Prachtstraße The Mall, an der auch Bea stehen wird, und am Buckingham-Palast sowie am Green Park vorbei.

An der Prozession nehmen zudem Abordnungen der Streitkräfte Großbritanniens und anderer Commonwealth-Staaten teil. Während der gesamten Prozession schlägt Big Ben, im Hyde Park werden Salutschüsse abgefeuert. Viele Tausend Menschen werden entlang der Route erwartet, um der Monarchin die letzte Ehre zu erweisen.

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