Eine derzeit häufig vorkommende Masche von Betrügern sind sogenannte “Corona-Schockanrufe”. Das Regionalportal ‘s Blättsche berichtete bereits mehrmals über derartige Betrügereien.
Die Pandemie nutzen die Täter immer wieder gezielt, um andere um ihr Erspartes zu bringen. Dabei haben es die Gauner vor allem auf ältere Menschen abgesehen.
Die Maschen der Betrüger sind zwar nichts mehr Neues, aber dennoch sehr vielfältig. Den Opfern wird dabei am Telefon mitgeteilt, dass sich ein naher Angehöriger an Corona angesteckt habe und zu dessen Behandlung nun dringend Geld benötigt werde.
Die Betrüger fordern in dem Zusammenhang häufig hohe Beträge.
Tatsächlich ist es am Montag einem 88 Jahre alten Mann aus Obertshausen passiert. Ein Betrüger gab sich als “Sohn” aus und rief zwischen 12.30 bis 16.30 Uhr mehrfach an. Der angebliche “Sohn” log dem Rentner vor, dass er mit Corona im Krankenhaus liege und nun ein teures Medikament benötige. Der Senior wurde dazu gebracht, dass er selbst nach Offenbach fährt.
Währenddessen wurde er ständig mit Instruktionen über Handy auf “Trapp” gehalten. In der Straße “Starkenburgring” erfolgte schließlich die Übergabe von mehreren tausend Euro an eine unbekannte Frau, die sich als Krankenschwester ausgab.
Die 25 bis 30 Jahre alte, zirka 1,60 Meter große und schlanke Abholerin nahm das Geld entgegen. Sie hat eine schmale Gesichtsform, dunkelbraune Augen, lange schwarze Haare und trug eine schwarze Jacke.
Die Kripo Offenbach hat bereits die Ermittlungen übernommen und bittet Anwohner und Passanten, die gegen 16.30 Uhr im Bereich Starkenburgring unterwegs waren und verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen haben, sich unter der Rufnummer 069 – 8098-1234 zu melden.
Fälle von Trickbetrug am Telefon kommen täglich im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Südosthessen vor, die glücklicherweise von den potentiellen Opfern meist erkannt werden.
Sorgen indes macht derzeit den Ermittlern des Fachkommissariats insbesondere die Legende vom Unfall eines Angehörigen, der einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht haben soll und nur durch die Zahlung einer hohen Kaution die Haftstrafe abgewendet werden kann. Die Opfer sind bei diesen Anrufen mit den Schlagwörtern “Unfall, Gefängnisstrafe und Kaution” zum Teil derart geschockt, dass sie nicht an einen Betrug denken.
Die Täter sind geschult und gehen äußerst geschickt vor. Die Opfer werden durch die permanenten wiederholten Anrufe massiv unter Druck gesetzt, dass sie keine Zeit zum Nachdenken bekommen. Dabei entstehen häufig existenzbedrohende Schäden und die Opfer leiden noch lange nach der Tat.
Die Polizei rät vor diesem Hintergrund:
- Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit! Seien Sie
durchaus skeptisch, wenn sich Personen als Verwandte ausgeben.
Besprechen Sie dies umgehend mit Familienangehörigen oder einer
Vertrauensperson. - Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert:
Beenden Sie sofort das Telefonat und wählen Sie den Polizei-Notruf
110 oder wenden sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen auf der Straße.
Polizei und andere Behörden fordern niemals Übergaben von Geld und
Wertgegenständen. - Hinweise und Tipps für Angehörige/Bezugspersonen von Seniorinnen
und Senioren befinden sich auch auf der Homepage des Programms
Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK)
unter: https://www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/cor
ona-straftaten/