Leserbrief von Alexandra Horchler, Vereinsring Klein-Auheim, zum Blättsche-Bericht “Nikolausaktion nicht genehmigt”
Samstag, 5. Dezember 2020, früher Abend. Eigentlich wollte der Klanaamer Nikolaus genau zu dieser Zeit mit seinem von einem Traktor gezogenen Schlitten durch Klein-Auheim fahren und die Kinder im Stadtteil erfreuen.
Kinder und Familien hätten sich im Vorfeld registriert, der Nikolaus hätte den Kindern mit Handschuhen eine hygienisch verpackte Überraschung überreicht – selbstverständlich mit Mund-Nasenbedeckung über dem weißen Bart.
Durfte er aber nicht! Das hatte das Hygiene-Team der Stadt Hanau so entschieden.
Bei der Aktion „bestünde zumindest die Gefahr, dass der umherfahrende Traktor zu einem Ereignis wird, das Menschen anzieht und sich Menschen dann sammeln. Dies soll entsprechend der Verordnung unterlassen werden.“ So der genaue Wortlaut der negativen Antwort auf die Anfrage des Vereinsring Klein-Auheim zur geplanten Durchführung.
Zur gleichen Zeit rollten in Kassel und anderen hessischen Städten Traktoren-Kolonnen durch die Straßen, um kleine und große Kinder zu erfreuen und um Spenden für einen guten Zweck zu sammeln. Die Aktion war sogar bundesweit geplant – und genehmigt.
Man könnte meinen, dass es in Hanau ein ganz besonderes Virusexemplar gibt. Oder eben ganz besondere Entscheidungen.
Nun blieb dem Nikolaus nichts anderes übrig als in die volle Bahn zu steigen und sich dann in den vollbesetzten Flieger mit direktem Kurs auf die Weihnachtsinseln zu setzen. Ist ja schließlich alles möglich.
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