Mittwoch, 24. April 2024
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Die Sache mit dem „9-Euro-Ticket“ im Hopper

Online-Buchung in eigentlich guter APP mit Hindernissen

Es scheint ein verlockendes Angebot zu sein: Mit dem „9-Euro-Ticket“ unterwegs und das auch im Hopper. Erfahrungen bei einem Selbsttest.

Vor wenigen Tagen nutzt Herr K. erstmals den Hopper. Wegen einer Augen-Operation darf er derzeit kein Auto fahren. Eine Gelegenheit, dieses Angebot zu testen. Und das sogar mit dem 9-Euro-Ticket für Juni auf dem Handy.

Doch ganz so einfach ist das wohl doch nicht und im Nachhinein mit vielen Fragen verbunden.
Eine Online-Buchung über die APP der kvgOF Hopper war schnell möglich. Einmal Klein-Auheim nach Zellhausen, allerdings ohne Chance auf den ersten Blick, das 9-Euro-Ticket geltend zu machen.

Eine Zahlung per Pay Pal wird am Abend vor der Fahrt schnell akzeptiert – für 8,36 Euro. Ganz schön teuer, also lieber am Tag der Fahrt nochmal probieren – gleicher Termin, gleiche Strecke für 5,86 Euro. Geht, ist okay. Gebucht.

Zuverlässig, pünktlich und jederzeit online informiert, wann der Fahrer kommt, wo er abholt. Eine positive Bewertung in der APP ist schnell geschrieben.

Vom Hopper-Fahrer erfährt Herr K. dann wichtige Informationen. „Sie hätten das 9-Euro-Ticket“ bei der Buchung angeben müssen, das gilt dann für die gesamte Fahrt.“

War halt online nicht möglich.

Abends dann die Rückfahrt. Online das (fast) gleiche Problem. Auf den ersten Blick nirgendwo die Möglichkeit, das „9-Euro-Ticket“ geltend zu machen.

Erster Versuch wieder 5,36 Euro, bei der Buchung waren’s dann schon 7,23 Euro. Also einfach mal „Bezahlung beim Fahrer“ angeklickt in der Hoffnung, weitere Informationen zu bekommen.

Und im Hopper die Überraschung: „Nein, ich kann sie nicht mitnehmen! Sie brauchen eine EC-Karte und das 9-Euro-Ticket hilft ihnen nichts.“ Erst der nette Mitarbeiter von der Zentrale erlaubt dem Fahrer telefonisch, Herrn K. zu befördern, vorausgesetzt er zahlt direkt nach der Ankunft mit EC-Karte.

Gesagt, getan. Was aber Herrn K.s Puls steigen ließ, waren weitere Informationen auf der Fahrt mit dem Hopper, auch von einem anderen Fahrgast. „Nein, das mit dem „9-Euro-Ticket“, das hätte ihnen nicht geholfen“, sagt der Fahrer, „sie hätten sowieso 7,23 Euro bezahlen müssen. So oder so!“

Hat Herr K. das richtig gehört? Offenbar!

Was ihm vielleicht zugute kommt, ist eine andere Aussage während der 45-Minuten-Fahrt von Zellhausen nach Klein-Auheim mit Zwischenstopp in Froschhausen: Er ist Rentner, hat einen Schwerbehinderten-Ausweis.

Und Rentner, so sagte man Herrn K., die wissen bestens Bescheid. „Die gehen ins Rathaus ihrer Stadt oder Gemeinde und lassen sich eine Bescheinigung geben, bekommen dann eine Geheimnummer und wir fahren die auch kostenlos zum Einkaufen.“

Unterschiedliche Preise für ein und die gleiche Fahrt

Eine Woche später noch zwei Fahrten, vielleicht haben wir ja eine „schlechte Woche“ erwischt. Und wir wissen inzwischen von einer Bekannten: „Das 9 Euro-Ticket kannst Du eingeben, da musst Du nur…“ Mehrere Klicks später dann ein Haken bei „RMW-Fahrkarte“, es klappt.

Was bleibt, sind die verschiedenen Preis-Angebote für ein und die gleiche Fahrt, zwischen 8,36 und 5,20 Euro. Dritte Fahrt alles bestens, Hopper kommt 20 Minuten früher als vorgesehen, superpünktlich in 25 Minuten am Ankunftsort.

Abends dann die (bisher) vierte und längste Fahrt. Zustieg in Zellhausen um 18.13 Uhr. Maskenpflicht im Fahrzeug – gilt auch nicht für jeden Fahrer, immerhin hat er eine Abdeckfolie für Liegestühle als Trennwand im Hopper.

„Wir holen noch eine Mitfahrerin hier in Zellhausen ab.“ sagt der Fahrer. Die Hopper-Reise geht zunächst nach Mainflingen, dann noch ein Auftrag hinzu gekommen. Eine Seligenstädterin, die „den Hopper auch mal testen will“ wird vom Zustieg nahe der Asklepiosklinik für einen Euro zur Gaststätte Milano am anderen Ende Seligenstadt gebracht.

Der Fahrer bestätigt auch nochmal, dass sich „viele Rentner gut auskennen und Ermäßigungs-Bescheinigungen in Rathäusern holen“. Ein Wink mit dem Zaunpfahl?

Ankunft in Klein-Auheim um 19 Uhr. Der Fahrer checkt freundlicherweise noch, ob das 9-Euro-Ticket in der App eingetragen ist. Passt!

Hätte Herr K. das alles nur vorher gewusst. Er fährt dann bald mal wieder Auto.

Wie wird’s mit dem “mainer”?
Herr K. ist auch schon ganz gespannt auf den “mainer”, der bald in Klein-Auheim und Großauheim unterwegs sein soll. Und er ist sich jetzt schon sicher: Da wird ein Selbsttest dringend notwendig sein. Vor allem, wenn dann der Weg für viele Klein-Auheimer zu Ärzten oder eine Klinik in Hanau mehr oder weniger kurz vor Hanau enden sollte… Gerne auch Erfahrungsberichte an redaktion@blaettsche.de

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