Sonntag, 28. April 2024
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“Ein Moment der Hoffnung und des Optimismus”

„Hildegärtchen“ der Mädchenrealschule St. Josef Großauheim

Ein Garten bietet zahlreiche Möglichkeiten, um die Natur zu genießen, zu entspannen und eine nachhaltige Verbindung zur Umwelt aufzubauen.

Ein Garten nach dem Vorbild der heiligen Hildegard von Bingen erweitert diese Möglichkeiten.

Das neu gestaltete „Hildegärtchen“ der Mädchenrealschule St. Josef in Großauheim soll für die Schülerinnen und Besucher ein Ort sein, der lehrbar ist, ein Ort der auf viele Weise einlädt um zu staunen, zu genießen, zu atmen, zu lernen, zu pflegen und um das vielfältige Angebot an Kräutern und Heilpflanzen zu nutzen bzw. zu verarbeiten.

Mehr als drei Jahre hat es gedauert, bis aus der ersten Idee (Simone Rayer, Fachlehrerin und Vorsitzende des Fördervereins Kultur in Großauheim) der Garten wurde, der heute an der Großauheimer Mainpromenade (Hainal) zu bewundern ist.

Am Mittwoch, 14. Juni, wurde das „Hildegärtchen“ in einer sehr feierlichen Zeremonie mit vielen Gästen und der gesamten Schulgemeinde eröffnet. Andrea Weitzel (Schulseelsorgerin und Umweltbeauftragte), Andrea Zöger (Umweltpädagogin), Simone Rayer, Corinna Kalbassi und Katrin Heinz (Förderverein Mädchenrealschule St. Josef) sowie Schülerinnen der Mädchenrealschule berichteten zunächst vom Werdegang des Gartens – von der Idee bis zur Pflanzung von unzähligen Stauden und Kräutern.

Andrea Zöger erklärte den Aufbau des Gartens: „Neben dem Kräutergarten, der nach menschlichen Organen bzw. Krankheitsbildern aufgeteilt ist (Herz-Kreislauf, innere Organe, vegetatives Nervensystem, Haut, Magen-Darm, Atemwege, Gelenke und Frauenleiden), sind auch ein Sandarium (ein kleines Habitat für Insekten und weitere Kleintiere) und eine großzügige Staudenfläche angelegt. Einem Kräutergarten nach der Hl. Hildegard von Bingen liegt die Idee zu Grunde, dass viele körperliche Beschwerden mit Heilkräutern gelindert bzw. behandelt werden können.

Der Landschafts- und Gartenbauer Felix Wirthgen übernahm federführend den Bau des Gartens und die Anleitung der Schülerinnen bei der Ausführung. Er bedankte sich sehr für das in ihm entgegengebrachte Vertrauen: „Es hat richtig viel Spaß gemacht und die Schülerinnen haben toll gearbeitet!“. Schülerinnen aus den 7. bis 10. Klassen packten beim Transport von Steinen, Schotter und Erde mit an. Sie pflasterten Wege und Beetumrandungen, bereiteten die Beete zur Pflanzung vor, pflanzten und verteilten Lava zur Wasserspeicherung.

Im Anschluss ergriffen sowohl Petra Höller-Gaiser, die Schulleiterin der Mädchenrealschule, als auch Dr. Marco Bonacker, der Leiter der Abteilung Bildung und Kultur des Bistums Fulda, das Wort. Frau Höller-Gaiser dankte allen Unterstützerinnen und Unterstützern des Projektes, allen voran dem Projekt-Team – aber auch den Schülerinnen, dem Förderverein der Mädchenrealschule St. Josef, dem Bistum Fulda, Theresa Meixner („einzigartige medien“), Regina Dähne („die dähnen“), Wolfgang Schaffert (Brunnenspezialist), der Stadt Hanau für das zur Verfügung stellen des Geländes (vertreten durch Stadträtin Karin Dhonau), dem Umweltzentrum Hanau für die ständige Beratung (vertreten durch Dr. Marion Beil), dem Förderkreis Kultur Großauheim (vertreten durch Simone Rayer), Felix Wirthgen, Anna Blum (Umicore), den vielen engagierten Eltern, dem Ortsbeirat Großauheim und allen weiteren Helferinnen und Helfern.

Dr. Marco Bonacker hob die Bedeutung eines Gartens für die Menschen hervor, in dem Natur und Kultur zusammenkämen. Der Garten Eden, aus dem der Mensch im biblischen Sinne komme, sei ein Ort, in dem sich der Mensch am wohlsten fühle, gleich einem Paradies. Das Wort Paradies, abgeleitet vom persischen Paradeisos, sei gleichzeitig ein umgrenzter Bereich, ein Raum der Ruhe und des Friedens. Der Mensch komme aus dem Garten und ginge immer wieder dorthin zurück. Pfarrer Manuel Stickel segnete den Garten mit geweihtem Wasser und Erde, die zuvor von Schülerinnen aus eigenen Gärten mitgebracht worden war. Ein Zeichen, dass es ein Garten von allen für alle ist.

Eine Bereicherung für Großauheim

Der Ortsvorsteher von Großauheim, Reiner Dunkel, bedankte sich für den Bau des Gartens, der eine Bereicherung für Großauheim sei. Er wünsche sich, dass sich diese Art der Belebung des Ortes auch auf weitere Bereiche von Großauheim auswirke, beispielsweise auf die Hauptstraße. Stadträtin Dhonau sah in dem Garten einen besonderen Gewinn für Alle, denn mit Blick auf ein sich veränderndes Klima müsse man nachhaltige Konzepte ganz besonders hervorheben. Sie überreichte der Schulleiterin eine Spende für zukünftige entstehende Kosten. Die Feierlichkeiten wurden von Musiklehrer Oliver Lach und seiner Chor-AG mit den Klassen 6a und 6b musikalisch begleitet.

Pflege das Leben, wo du es triffst

Hildegard von Bingen

Sowohl Andrea Weitzel als auch die Schulleiterin Petra Höller-Gaiser sind sich einig: „Die Eröffnung des Hildegärtchens ist ein Meilenstein, der Engagement, harte Arbeit und Zusammenarbeit symbolisieren soll. Gleichzeitig ist es ein Moment der Hoffnung und des Optimismus.“ Die Schule plant, den Garten auf vielfältige Weise in den Unterricht zu integrieren – beispielsweise als Ort für Gottesdienste oder im Kontext des Biologie- oder Chemieunterrichts (Pflanzenbestimmung, Herstellung von Kräuter- oder Heiltinkturen etc.). Manchmal werden die Schülerinnen laut Pfarrer Manuel Stickel auch einfach nur „chillen“ – und das ist gut so.

Die heilige Hildegard von Bingen sagte einst: „Pflege das Leben, wo du es triffst.“

Die Schule freut sich sehr über weitere Unterstützerinnen und Unterstützer des neu geschaffenen Ortes – sei es in Form von Pflege oder auch anderen Hilfen. Weitere Informationen und Bilder vom Fortgang des Gartens finden Sie auf: www.st-josef-schule.de/stjosefschule/Das-Hildegaertchen.php oder im Sekretariat (06181/956613).

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