Sonntag, 13. Oktober 2024
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Rainer Herbert neues CCSW-Ehrenmitglied

Ausstands- und Erinnerungsbrunch mit Wegbegleitern

Mit Rainer Herbert wurde nun ein wirklich „alter Hase“ des Carneval-Club Schwarz-Weiß (CCSW) offiziell verabschiedet bzw. er lud selbst zu einem Abschieds- und Erinnerungsbrunch ein.

Kurzerhand hat er „Abschieds-„ in „Ausstandsbrunch“ geändert, da er seinen Abschied ja nicht feiert, sondern nur – und das ist schon genug – seinen Ausstand der aktiven Zeit beim CCSW.

So kamen viele seiner langjährigen Wegbegleiter beim “Tremmel”, also bei der Helga, zu einem fröhlichen Frühschoppen zusammen und ehrten einen, der von klein auf die Fassenacht miterlebt hat und nur folgerichtig dort auch hängengeblieben ist.

Sehr amüsant waren die vielen Erinnerungen, die Rainer aufleben ließ und man wunderte sich, was er alles beim CCSW erlebt hat. Angefangen beim Engel (Veranstaltungssaal neben Metzgerei Coy) , als er als kleiner Bub im Zimmer neben dem Sitzungsgeschehen „schlafen“ sollte.

Er wuchs ja in diesem Haus auf. Sozusagen war dies Grundlage dafür, dass ihn der CCSW schon als kleinen Bub nicht zur Ruhe kommen ließ…

Vom Engelsaal in sein Elternhaus dahinter an der Kirchstraße in Steinheim wurden Leitungen zum Übertragen gespannt, damals eine technische Errungenschaft.

Über seinen Werdegang vom Messdiener zum Zeltlager zur Jugend in St. Nikolaus, zur Don-Bosco-Theatergruppe und dann zum CCSW … man hing wirklich gespannt an seinen Lippen.

Das war ein gelungener Auftakt „seines“ Vormittags und zeigte einmal mehr, welche Verdienste sich Rainer beim CCSW erworben hat.

Mit Weck, Worscht und Woi (eigentlich mehr Wasser…) ging es dann an die Stärkung, ehe Christa Grünbecken in ihrer sehr eigenen und fantastischen Art in Reimform das sagte, was Rainer jetzt in seiner „passiven Zeit“ beim CCSW alles nicht mehr machen muss.

Ihre Zeilen haben wir unten abgedruckt, weil er all das aufzeigt, was Rainer so alles machte.

“Orden des deutschen Karnevalvereins” verliehen

Marianne Lemmer ließ einige gemeinsame Erinnerungen beim CCSW – auch privater Art – nochmal aufleben, fröhliche und auch nicht so fröhliche, ehe Thomas Franz vom Ehrungsausschuss seine Laudatio hielt, sein Wirken in über 50 Jahren, angefangen bei der Jugend bzw. auch noch früher, aufzeigte und er dann durch die ehemalige Vorsitzende Birgitta Degoutrie zum neuen Ehrenmitglied des CCSW ernannt wurde.

Eine Ehrung, die schon länger anstand, jedoch krankheitsbedingt und durch Corona immer wieder aufgeschoben wurde.

Als erster und einziger CCSWler überhaupt erhielt er einen Orden des deutschen Karnevalvereins für seinen „Einsatz für die Fassenacht mit Herz“.

Ein gelungener Vormittag fand dann am Nachmittag seinen Ausklang und Rainers Fazit war: „Genau so habe ich mir das gewünscht, das war ein toller Abschied meiner aktiven Zeit beim CCSW. Und beim Tremmel war auch genau der richtige Ort dafür.“

>> Die Zeilen von Christa Grünbecken für Rainer Herbert:

Abschied und Erinnerung??
Ein Frühschoppen zur Würdigung
mit Weck, Worscht, Woi und Wort –
und dann bist Du einfach fort???
So hast Du Dir das ausgedacht
und einen Plan dazu gemacht.
Nach langen Jahren Aktiv-sein
im Schwarz-Weißen-Carnevalsverein
ist Status „passiv“ jetzt begehrt
und ungemein erstrebenswert.
Im Gegensatz zu Aktivzeiten
kann „passiv“ sein nur eins bedeuten:
nach Zwangspausen noch wohlbehalten
das Leben endlich FREI gestalten.

Frei von Plänen und von Pflichten,
frei vom Ehrungstexte-Dichten,
frei von ganze Gruppen lenken,
frei vom immer Weiter-Denken,
frei vom Joch im Vorstandskarren,
frei von Närrinnen und Narren,
frei von Theater und Regie,
frei von Bühnen-Akribie,
frei von Komitee und Kappen,
frei von Orden, Listen, Mappen,
frei vom im Präsidium sitzen,
frei von Jagd nach neuen Witzen,
frei von Programmausschuss und Sorgen,
einfach frei sein für das MORGEN
und die Lebensraumgestaltung
total ohne Vereinsverwaltung.

Du warst Wissen und Gewissen,
wir werden Dich ganz arg vermissen,
Deine Hingabe und Dein Lachen,
Dein den Andern Freude machen,
Dein verschmitztes Hinterfragen,
Dein Worteschmieden und Behagen,
Deinen Sinn für Pointen und Effekt –
immer wolltest Du’s perfekt.

Ja, Du warst Herz und Seele vom Verein –
jetzt darf’s auch endlich Freiheit sein

Wir wünschen Dir von Herzen Glück
Gesundheit noch ein Riesenstück,
und sagen heut ganz frei und frank
für alle Liebe und Hingabe herzlichen Dank!

Infobox
Ehrungen gibt es zuhauf in den politischen Parteien und den Vereinen der Region.
Doch wenn einer wie Rainer Herbert in Steinheim ausgewählt wird, dann schlägt das Herz des Chronisten höher.
Den “aktiven Rainer” nennt man ihn unter der Hand und wer ihn kennt, der weiß, es ist einer jener zahlreichen Aktiven, die sich jahraus jahrein für “ihren Verein” einsetzen. Und es ist einer, der am liebsten keinen großen Rummel um seine Person macht, der im Hintergrund verschwindet, wenn er alles vorbereitet und die Fäden gezogen hat. Fußballer könnten ihn mit einem Schiedsrichter vergleichen, der das Spiel so leitet, dass er völlig im Hintergrund bleiben kann, unauffällig, aber jederzeit präsent.
Und das gelingt Rainer seit vielen, vielen Jahren in Steinheim. Schon als Messdiener war er aktiv, erstmals kennengelernt haben wir uns in einem der zahlreichen St. Nikolaus-Zeltlager, in der Theatergruppe war er aktiv und letztlich natürlich in seinem CCSW. Die 6×11 Jahre-närrische-Jubiläumssitzung vor fünf Jahren trug wie viele Sitzungen zuvor seine wertvolle Handschrift, immer in Teamarbeit mit anderen Aktiven.
Mehr als 50 Jahre aktiver (!) Fastnachter im Hintergrund, das schaffen die wenigsten. Den Dank und das Lob erfuhr er in einem liebevollen Ausstand bei einem Erinnerungsbrunch mit vielen Wegbegleitern aus “guten, alten Zeiten”.
Bleibt zusammenzufassen: Ehre, wem Ehre gebührt!
Danke, Rainer für Deine Arbeit und auch den jahrelangen Pressekontakt, genieße deine Freiheit. (beko)

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