Wegen erheblicher Schäden musste die Auheimer Brücke zwischen Klein-Auheim und Großauheim im vergangenen Juli gesperrt werden: Die sichere Überquerung für den Fuß- und Radverkehr zwischen den beiden Stadtteilen war nicht mehr gewährleistet. Nun werden die Pläne für eine Behelfsbrücke über den Main konkret.
“Zwischen Mai und August des kommenden Jahres wird es einen Behelfsübergang über den Main geben. Zeitgleich arbeiten wir weiterhin an der Frage, ob die Brücke saniert werden muss oder es einen Neubau geben kann, was auch unsere städtischen Brückenexperten für das sinnvolle Ziel erachten. Zu der Frage gibt es mittlerweile vier Gutachten – dazu liegen uns die ersten drei Ergebnisse vor –, die auch zu dem Schluss kommen”, erklärt Stadträtin Isabelle Hemsley.
“Die Untersuchungen verschiedener Gutachten sind notwendig, um die Dauerfestigkeit, das Biegeverhalten, die Zugfestigkeit und die Sprödigkeit des Bauwerks aus dem Jahr 1882 zu begutachten. Mit dem Landesamt für Denkmalpflege sind wir im konstruktiv-positiven Austausch. Ebenso haben wir sofort nach Bekanntwerden der notwendigen Brückensperrung als temporären Alternativ-Übergang die direkt neben der Auheimer Brücke liegende Bahn-Überführung in Betracht gezogen”, so Markus Henrich, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS), der gemeinsam mit Stadträtin Isabelle Hemsley und HIS-Brückeningenieur Sven Erik Beer die neusten Entwicklungen in den öffentlichen Ortsbeiratssitzungen in Klein-Auheim und Großauheim Mitte vergangener Woche vorgestellt hatte.
“Für einen Brückenneubau können wir Fördermittel beantragen, für eine Sanierung erhalten wir lediglich einen marginalen Zuschuss. Der Erhalt von Fördermitteln ist kein Grund, in die eine oder andere Richtung zu entscheiden, jedoch sind diese mit Blick auf den städtischen Haushalt auch nicht unerheblich”, so Henrich.
Die Behelfsbrücke werde über die aktuelle Auheimer Brücke gebaut, genauer auf die Widerlager. Die geplanten Kosten liegen bei etwa 1,2 Millionen Euro. Ein Brückenschlag für das Provisorium noch in diesem Jahr sei wegen umfangreicher Vorbereitungsmaßnahmen nicht möglich, zudem kann die an der Brücke montierte Gasleitung nur in den Monaten Mai bis Juli gekappt und neu befestigt werden.
Insgesamt 3,5 Millionen Euro hatten Magistrat und Stadtverordnetenversammlung im März für die Behelfsbrücke und die Planungskosten für einen möglichen Neubau bewilligt. Die Dauer für einen Neubau bewerten Spezialistinnen und Experten mit etwa sieben Jahren, so lange würde auch die Behelfsbrücke für den Fuß- und Radverkehr zur Verfügung stehen.
“Die Ersatzbrücke wird kommen, die Planungsszenarien für Abbruch und Neubau oder die Sanierung sind weit vorangeschritten”, so Stadträtin Hemsley: “Die Brücke ist wichtig. Wir bauen neue Wege über den Main.”