Einen insgesamt relativ friedlichen und weitgehend unspektakulären Jahreswechsel bilanziert das Polizeipräsidium Südosthessen.
“Abgesehen von ein paar kleineren Bränden, die vermutlich durch Raketen oder Böller ausgelöst wurden und von Streitigkeiten auf privaten Silvesterfeiern gab es sowohl im Kreis Offenbach, als auch im Main-Kinzig-Kreis keine größeren Einsätze zu verzeichnen”, so Pressesprecher Rudolf Neu am Neujahrsmorgen.
In Dreieich wurde ein Feuerwehrmann gegen 1.45 Uhr nach einem Einsatz auf dem Rückweg zur Wache von einem jungen Mann mit Reizgas besprüht. Der 19-jährige Verdächtige soll nach ersten Schilderungen in der Hauptstraße in Sprendlingen unmittelbar vor das Feuerwehrauto gesprungen sein und den Fahrer daher zu einer Vollbremsung gezwungen haben. Als der 39 Jahre alte Beifahrer des Einsatzwagens die Scheibe herunter drehte, soll der junge Mann Pfefferspray in das Auto gesprüht haben und danach weggerannt sein. Gleichwohl konnte die Polizei die Personalien des Beschuldigten ermitteln. Gegen den 19-Jährigen wurde Anzeige wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung erstattet.
In der Brunnenstraße in Obertshausen sorgte eine umgekippte Feuerwerksbatterie um kurz nach Mitternacht für einen ersten Polizeieinsatz im neuen Jahr. Statt den Nachthimmel zu erleuchten, trafen die Raketen nun die Nachbarn auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Bilanz der Aktion: Brandlöcher in einer Jacke und möglicherweise leichte Verletzungen bei einer 60 Jahre alten Frau aus Hanau. Ein Rettungswagen war allerdings nicht notwendig.
In Seligenstadt nutzten Einbrecher die Abwesenheit der Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Straße “Mittelbeune” (20er Hausnummern) aus, um nach Wertsachen zu suchen. Zwischen 17.30 Uhr und 4 Uhr am Morgen drangen sie in eine Wohnung ein und durchsuchten mehrere Räume. Mit einer Beute von rund 2.600 Euro verschwanden die Langfinger wieder.
Für ein komplett ausgebranntes Dixie-Klo sorgte vermutlich eine fehlgeleitete Silvesterrakete am frühen Sonntagmorgen in Gelnhausen-Roth. Dort wurde gegen 6.30 Uhr in der Neuen Weinbergstaße ein Feuer gemeldet, welches aber schnell gelöscht werden konnte. Der Sachschaden steht noch nicht fest, die genaue Brandursache ermitteln nun die Kriminalpolizei.
Einen Sachschaden von rund 13.000 Euro vermeldet die Autobahnpolizei bei einem Unfall am Silvestermorgen auf der Autobahn 66 zwischen Langenselbold und Gründau-Rothenbergen. Gegen 8.40 Uhr war der 19 Jahre alte Fahrer eines schwarzen Mercedes aus noch unbekannter Ursache ins Schleudern geraten und quer über die komplette Fahrbahn gerutscht. Schließlich kippte der Wagen um und blieb mit Totalschaden auf dem Dach liegen. Der junge Mann am Steuer, der alleine im Fahrzeug saß, kam leicht verletzt in ein Krankenhaus.
Bei einem Garagenbrand im Wächtersbacher Weg in Bad Orb wurde gegen 1.40 Uhr ein dort abgestellter Toyota komplett zerstört. Die genaue Brandursache muss zwar noch von der Kriminalpolizei ermittelt werden, allerdings könnten nach einem ersten Anschein die Reste eines Silvesterfeuerwerks der Grund für das Feuer gewesen sein. Hausbewohner hatten diese angeblich in die Garage gestellt, nachdem sie davon ausgingen, dass von den Böllern keine Gefahr mehr ausgeht. Diese dürften sich jedoch nach Einschätzung der Polizei erneut entzündet haben. Der Schaden an dem Fahrzeug und der Garage wird auf rund 50.000 Euro geschätzt.
Zu einem handgreiflichen Streit zweier bis dahin befreundeten Pärchen kam es gegen 5 Uhr am Morgen nach einer Silvesterparty in Bad Soden-Salmünster, nachdem die angeblich gut gemeinten Neujahrswünsche eines Gastes offensichtlich nicht den richtigen Ton trafen. Nachdem eine 38-Jährige aus Darmstadt kurzerhand vor die Tür gesetzt wurde, weil sie der Gastgeberin eine Backpfeife verpasst haben soll, kehrte sie wenig später in männlicher Begleitung zurück. Bilanz der nun folgenden Aussprache unter Männern: Hämatome im Gesicht, eine Platzwunde am Kopf und ein abgebrochener Schneidezahn.
Für den letzten Einsatz im Nachtdienst der Polizeistation Bad Orb sorgte um kurz nach 6 Uhr der Anruf eines Anwohners in der Gustav-Kastropp-Straße in Bad Soden-Salmünster, wonach ein sturzbetrunkener Nachbar seine restlichen Feuerwerksraketen waagerecht gegen die umliegenden Häuser schießen würde. Noch vor dem Eintreffen der Beamten war “Schütze” bereits zu Bett gegangen; ein Schaden konnte bislang nicht festgestellt werden.