„Atilla“ heißt der neue Verein, den es seit August 2022 im Stadtteil Steinheim in der Ernststraße 2 gibt.
In einem Gebäude der Baugesellschaft Hanau hat der Verein zwei große helle Räume im Erdgeschoss inklusive Küche und Toiletten angemietet und mit Mobiliar und einer Kinderspielecke versehen. „Unser Ziel als Verein ist es Menschen zusammenzubringen und Menschen zu helfen“, erläutert Necla Kus, Gründerin und Vereinsvorsitzende.
Im Vordergrund stünde der interkulturelle Dialog für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, so die gebürtige Hanauerin mit kurdischen Wurzeln. “Wir wollen Vorurteile abbauen und alle Kulturen und Religionen vereinen”, erläutert sie Oberbürgermeister Claus Kaminsky, den sie eingeladen hatte, damit er den Verein und seine Ziele kennenlernen kann.
Derzeit bietet Atilla ein Deutsch-Sprachcafé für Menschen mit Migrationshintergrund und Hausaufgabenhilfe für Kinder an. “Beide Angebote werden auch von ukrainischen Flüchtlingen angenommen”, berichtet Kus.
Geplant sind zudem Kurse für Englisch und Arabisch. Auch eine Mädchengruppe für Mädchen zwischen 14 und 17 gibt es schon und eine Gruppe für Jungs soll bald folgen. “Jeden ersten Samstag eines Monats gibt es Frühstück mit gemütlichem Beisammensein für alle”, erläutert Kus, jeden Donnerstag und jeden Samstag um 11 Uhr finde zudem das Sprachcafé statt, bei dem alle Teilnehmenden sich untereinander austauschen können. “Zudem gehen alle, die Lust haben, einmal die Woche gemeinsam wandern.”
Wie die Vereinsvorsitzende erläutert, gehe der Vereinsname “Atilla” auf ihren 2015 verstorbenen Bruder Atilla Ilkhan zurück, der fünf Jahre lang Vorsitzender des Ausländerbeirats der Stadt Hanau war. “Wir wollen meinen Bruder mit dem Verein ein Andenken setzen und seine Integrationsarbeit auf diese Weise fortführen” erklärt Kus, die von ihrer ganzen Familie unterstützt wird: Tochter Aylin, Sohn Kerim und Sohn Berdan arbeiten bereits tatkräftig im Verein Attila mit und Ehemann Mehmet Kus, ein erfolgreicher Geschäftsmann, fungiert als Sponsor. Auch Atilla Ilkhans Tochter Ceyda ist ehrenamtlich im Verein aktiv und betreut das Sprachcafé und die Hausaufgabenbetreuung.
“Was Sie und ihre Familie hier auf die Beine gestellt haben verdient großen Respekt!”, sagte Kaminsky. “Organisationen und Vereine wie der Ihre werden nötig gebraucht in unserer Gesellschaft! Es ist sehr wichtig Deutsch zu lernen, um in unsere Gesellschaft integriert zu werden und auch die Hausaufgabenbetreuung und die Jugendgruppen sind wichtig, denn sie geben den Kindern und Jugendlichen einen Ort, zu dem sie hingehen können und Ansprache und Unterstützung finden.”
Kaminsky dankte Necla Kus und ihrer Familie für das Engagement im eigenen Stadtteil: Es ist toll, dass Sie auf diese Art und Weise auch ein Andenken an unseren ehemaligen Ausländerbeirats Vorsitzenden Atilla Ilkhan setzen. Er wäre mit Sicherheit sehr zufrieden mit dem, was Sie hier erschaffen haben!”
Am Wochenende des 17. und 18. Dezember findet in den Vereinsräumen von 13 bis 18 Uhr ein Weihnachtsbasar mit Tombola statt. Vom Erlös sollen Rollstühle für bedürftige Kinder angeschafft werden. Zudem wird es am Sonntag um 16 Uhr einen Vortrag von Pfarrer Prof. Dr. Werner Kahl über Weihnachten geben. Kontaktaufnahme via E-Mail an Atilla-ev@outlook.de