Sonntag, 13. Oktober 2024
's BlättscheFreizeitVoller Elan für den Vogelschutz im Wildpark „Alte Fasanerie“

Voller Elan für den Vogelschutz im Wildpark „Alte Fasanerie“

Ehrenamtler Heinz Ross macht mehr als 100 Nistkästen für das Frühjahr „flott“

Bereits seit mehreren Jahren betreibt Heinz Ross sein Engagement für den Vogelschutz im Wildpark „Alte Fasanerie“ in Klein-Auheim.

Der Jäger und Naturschützer, der auch Mitglied des Fördervereins Wildparks ist, betreut mehr als 100 Nistkästen, die flächendeckend über das gesamte Wildpark-Areal verteilt sind.

„Das Reinigen der Nistkästen und Beseitigen von alten, verlassenen Nestern und unerwünschten Nebenmietern wie zum Beispiel Rötelmäusen ist eine wichtige Arbeit. Sonst könnten die Brutangebote nicht neu angenommen oder Vögel sich mit Parasiten wie Milben infizieren“, so Vogelkundler Ross.

Besonders groß war seine Freude über die Belegungszahlen. So wurden im vergangenen Jahr 95% der Nistkästen als Brutplätze angenommen. Laut Ross auch ein Zeichen für den großen Bedarf der heimischen Vogelwelt an zusätzlichen Angeboten. Die meisten Kästen waren mit Meisennestern belegt. Die Meisenarten bauen ihre Nester ausschließlich aus Moosen und Tierhaaren. Dadurch sind diese für den Nachwuchs schön warm und wollig ausgepolstert. In einigen Kästen gab es Doppelbruten unter anderem auch mit Trauerschnäppern. Sie kehren im Frühjahr aus ihren Überwinterungsgebieten im Süden zurück, haben aber oft das Nachsehen, da die Bruthöhlen bereits mit anderen Vogelnestern belegt sind.

Auch der Anteil an Kleibernestern sei im Wildpark stark zurückgegangen, konnte Heinz Ross bei seinen Kontrollen und Reinigungsarbeiten feststellen. Kleiber verkleben (daher auch die Namensgebung) gerne die Eingänge ihrer Bruthöhlen und verkleinern diese, um sich und die eigenen Nachkommen vor feindlichen Zugriffen zu schützen. Wie für die Trauerschnäpper spielen auch beim Kleiber Insekten und Larven eine große Rolle für die Ernährung. Die Insekten seien aber, so Ross, leider auf dem Rückzug, was auch eine Erklärung für den geringen Kleiberanteil sein könne. Dadurch seien einige Vogelbruten im letzten Jahr aufgegeben und die Kästen vorzeitig verlassen worden.

Über eine Entwicklung ist der Vogelfachmann besonders unglücklich. Bei über zehn Nistkästen fehlten die Klappen und die Bruthöhlen waren geöffnet. Ross ist sich sicher, dass dafür nur Waschbären mit ihren geschickten Händen in Frage kommen. Die äußerst cleveren Tiere sind nicht nur perfekte Kletterer, sondern setzen ihre Finger auch ohne Probleme zum Öffnen der Verschlüsse und Klappen ein. Vogeljunge und auch Eier stellen einen besonderen Leckerbissen für die weit verbreiteten Allesfresser dar. Der Förderverein des Wildparks, der sich dem Tierwohl besonders verpflichtet fühlt, will noch in diesem Jahr zusätzliche Nistkästen und neue Schutzklappen beschaffen.

Für Menschen, die sich für die heimische Vogelwelt und effektiven Vogelschutz interessieren, will Ross im Frühjahr eine Abendwanderung im Wildpark anbieten. Der Termin wird rechtzeitig über die Wildpark-Homepage (www.hessen-forst.de/freizeit/wildpark-alte-fasanerie-hanau ) angekündigt.

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