Mittwoch, 13. November 2024
's BlättscheGebabbelDe "moderne Moreth"

De “moderne Moreth”

Etliche Leser-Reaktionen / Neues im Laufe des Jahres 2024

Fer die Nachwelt erhalte, was es in Klanaam alles gewe hoat

Woas woarn des fer Zeite. Damoals als mer bei Moreths Gisela unn Manfred an der Rathausstroaß soi Hefte un Stifte fer die Schule gekaaft hoat, neweher de Lottoschoi abgewe oder soin klaane Gewinn von drei Mark fuffzisch geholt hat.

Denach noch en Fotorahme vom Reitz in de gleisch Stroaß geholt und uff em Rückweesch beim Café Reitz e flammend Herz, e Zitroneroll oder e Stick Schwarzwälder Torte fers Friehstick mitgenomme hoat. Fer owends noch e Flaaschworscht beim Rieblinger an de Sellistädter Stroaß und beim Büchler nach de neust Mode geguckt.

Unn die Oma Annemie waas noch viel mehr vun frieher. Gut, dass mer noch e paar Ältere hawwe, die fer die Nachwelt erhalte, was es in Klanaam alles gewwe hoat.

Vom Klanaamer Arzt Grage erzählt se, dessen Villa an der Sellistädter Stroaß woar, dort wo heut de allseits beliebte Dr. Nickel soi Praxis hoat. Während de amerikanisch Besatzung musst de Dr. Grage allerdings vorne oberhalb vun de Gaststätt “Schnitzer” wohne und soi Praxis woar im Feuerwehrhaus im obere Stockwerk. Woar mir aach neu, obwohl isch schun su viel iwwer Klanaam waas.

Weil mer’s grad vum “Schnitzer” hatte: Dort an de Sellistädter Stroaß/Ecke Schulstroaß woar oft Jugendtreffpunkt. Weil, do woar es Klanaamer Kino seddemoals. Unn aach do an der “Klanaamer Kreuzung”, wo heut es Pamukkale-Kebap-Haus is, woar de Metzger Krämer dehaam. Samstags nachmittags hoat mer da noch frisch Fleisch und Wurst geholt fer de Sonntag, weil mer damals noch kaa Kühlschränk hat, um was länger frisch zu halte. Vielleicht – des fällt mir grad oi – kommt daher die Aussage von Amerikaner, wie wir denn in Klanaam lebe, weil mer doch koa Kühlschränk hawwe. Awwer hier kann ich’s joa verstecke: Liewer koa Kühlschränk hawwe als en Donald Trump.

Weiter: Neewe an gab’s noch es Schreibwarengeschäft Haase, wo mer einst aach soi Artikelscher fer die HeimatPost abgewe konnt unn immer montags iss en Redakteur vorbei komme un hat alles geholt fer die Redaktion in Offebach. Schließlich hoat Klanaam und Staanem damals noch zum Kreis Offebach geheert.

In de Bahnhofstroaß, die seit de Eingemeindung 1974 Rektor-Gieles-Straße heeßt, gab’s aach e paar Geschäfte. De Uhren Bergmann beispielsweise, dessen Fraa parallel unne im Lade Lebensmittel verkaaft hoat. Un de Friseur Winter, bei de Leud nur “Beckes” genannt. Vorne am Mäusebrunne erinnen sich die alte Klanaamer an die Metzgerei Ochs unn gleich gescheiwwer musst mer aach manchmal hie: Zum Zahnarzt Harrer. Dann gab’s noch en Zahnarzt Simon an der Ernst-Ludwig-Stroaß. Als Ärzte sinn noch die Storcksdieks in Erinnerung, die an de Obergass residierte.

Was es noch gab in Klanaam? Es Kiosk am Wilhelm-Leuschner-Platz gegenüber von de Polizeistation newerm Rathaus. Unn natierlich, net zu vergesse, die “Jägerstub”, die “Krone” und de “Hanjersch”, besser bekannt über die Grenze Klanaams, als es Gasthaus Zum grünen Baum” , heute noch in Familienhand und viele erinnern sich an de Berthold, der dort Tag und Nacht gearbeit hoat.

Klanaam damoals – un heut iss alles annerst

Wobei: De Rieblinger gibt’s immer noch, de “Grüne Baum”, es „Pikso “ an de Schulstroaß iss de moderne Moreth samt Poststation unn aach in de Bäckerei Grün an de Mainzer Stroaß kann mer noch soi Brötcher unn Stückscher hole – heeßt halt jetzt Bäckerei Schnabel.  

So, des woar’s erst mol. Sicher gibt’s noch Klanaamer, die uns noch mehr berichte könne vun Klanaam frieher. Es soll ja aach en Heimat- und Geschichtsverein gewe, der awwer nach de Zeite von Wilhelm Eckrich, Maria Grimm unn Herbert Hubert in einen langen Winterschlaf versunken ist.

Anmerkung der Redaktion: Ganz lieben Dank jetzt schon für die vielfältigen Hinweise auf weitere Geschäfte in Klanaam mittels der Kommentarfunktion oder auch eingesendeter Mails oder schriftlicher Notizen. Wir sind ganz gespannt auf weitere “Neuigkeiten aus der alten Zeit”. Geplant ist eine weitere Aktuaiisierung des Artikels mit den bisher (und noch) eingesandten Informationen unserer ‘s Blättsche-Leser. Immerhin hat sich 2023 noch einiges getan und 2024 gibt es weitere tiefgreifende Veränderungen im Stadtteil.

- Werbung -
Habt Ihr Themen für die ihr euch einsetzen wollt oder „Aufreger“ die euch auf den Nägeln brennen? Dann schreibt uns eine Mail an redaktion@blaettsche.de. – Bock dabei zu sein? Infos zu Onlinewerbung unter marketing@blaettsche.de

16 Kommentare

  1. In der Schulstraß gab’s noch die Frau Hainz (Lebensmittel) nebendran die Drogerie Wagner gescheuewer de Kolloff und de Porth weiter owee de Spengler und de Onkel Schorsch (Sattler)

  2. Zwischen Schillerstraße und Bahnhofstraße an der Ecke ein kleiner Lebensmittel Laden Frau Winter, gegenüber Obst Gemüse Frau Wildermann,Bäckerei Volkmann (der Sohn Volker war beim Karneval),in der Bahnhofstraße Metzgerei Ott Richard, Bruder von Metzgerei Ott der Langgasse

  3. Die Ärzte in der Obergasse 22 waren die Geschwister Hedwig und Hermann Storcksdieck (mit ck geschrieben. Wenn ich mich richtig erinnere wurde Dr. Hedwig 1911 und Dr. Hermann 1916 geboren. Sie hatten noch zwei Schwestern, die 1905 geborene Maria, die als Arzthelferin für ihre beiden Arztgeschwister arbeitete und von allen liebevoll “Frl. Mimi” genannt wurde und die auch in Klein-Auheim sehr bekannte Thekla Storcksdieck, die jahrzehntelang in der Friedrich-Ebert-Schule als Lehrerin tätig war (1909 geb.) Dr. Hermann Storcksdieck war mit Hertha geb. Spitzenberg verheiratet und hatte 4 Kinder: Maria, Ruth, den tödlich verunglückten 1. Hermann und den heute noch im Hirtengarten wohnenden 2. Hermann Josef Storckdieck.

  4. Unn de Milch Wenzel, der mit dem blaue Bus rumgefahrn ist und Milch verkauft hat. Mit Milchkann und e paar Grosche Sinn mir Kinner auf die Gass geschickt woran, milch zu hole. Unn aamol im Monat dürfte mer sich e Joghurt kaufe.

  5. Waltraud, froach emol de Hans Schwab odder soi Fraa Inge. Die hat nemlich in de Hinnergass gewohnt unn misst wisse, wie der Bäcker gehaaße hot. Mir fällt de Noame im Moment aach net oi.

  6. unn in de Genossenschaftsstraaß de Fraa Winter ihr Krämerlädche. Da sinn mer immer hin unn habbe in de Blechkann unser Milch geholt. Unn dann iss mei Schwester vor mir fortgerennt und is ins Glas von unserner Hinnertür geknallt. Die Narb hat die aal, arme Fraa heut noch.

  7. In der “Hinnergass” gab es einen Bäcker, den Namen weiß ich nicht mehr. In der Hainstädterstraße gab es den Metzger Kern, nebenan die Vereinsbank, im Hof den Bauernverein, dann die Bäckerei Löfflat. Ein Stück weiter das Gasthaus Krone mit Bäckerei und Fuhrunternehmen, gegen über den Lebensmittelladen Keller, an der Ecke zur Schulstraße den “Kappemichel”. Die Metzgerei hieß nicht Ott (eine war in der Langgasse und die andere in der Bahnhofstraße), sondern Ochs. Und im “Döllsgässje” gab es noch die “Tante Dora”, Obst, Gemüse und Lebensmittel Heinzinger. In der Rathausstraße war auch noch der Schreibwarenladen May.

  8. Und noch ein Tante Emma Lädchen gab es, und zwar in der früheren Schlossgasse, jetzt Kolpingstraße.
    Direkt neben dem Pfarrhaus. Der Lebensmittelladen von Frau Jung. Und in der Schönfelderstraße gab es die Frau Spindler. Bei der gab es frische Milch und Käse … und eine Handvoll Gummibärchen.

  9. Hallo, in Klanaam gabs in der Schulstraß noch den Lebensmittelladen Hainz (weiß ich, weil es Onkel und Tante von mir waren). Wann der Laden geschlossen wurde, weiß ich nicht genau, aber könnte in Erfahrung gebracht werden. S’Blättche find ich toll, ich werde es aufmerksam lesen und gerne etwas dazu beitragen- wenn ich kann 😂

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein