Mit dem kommenden Sonntag, dem Palmsonntag, beginnt die Karwoche, die letzte Woche vor Ostern. Auch in diesem Jahr wieder eine ganz besondere Woche wegen der Verlängerung des Lockdowns. Und dran denken: Sonntagnacht wird die Uhr umgestellt auf Sommerzeit, von zwei auf drei Uhr. Eine Stunde weniger Schlaf.
Auf dem Konzil von Nicäa (325 nach Christus) wurde festgelegt, dass Ostern immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fällt. Da die Dauer eines Jahres kein Vielfaches der Dauer eines Mondumlaufs um die Erde ist, wird Ostern zu einem beweglichen Fest zwischen dem 22. März und 25. April eines jeden Jahres.
Am Gründonnerstag (das „Grün“ kommt nicht von der Farbe, sondern von dem altdeutschen Wort greinen, was so viel wie weinen heißt) feiert das Christentum das Letzte Abendmahl Jesu mit den Jüngern. Am nächsten Tag, dem Karfreitag, wird des Todes Jesu am Kreuz gedacht, am Karsamstag (den viele fälschlicher Weise als Ostersamstag bezeichnen) ist Grabesruhe, und am dritten Tag, dem Ostersonntag, ist Jesus auferstanden. Ostern gilt als das höchste Fest im Kirchenjahr.
Einem Jahrhunderte alten Brauch gemäß schweigen noch heute in vielen katholischen Kirchen vom Gloria der Messfeier am Abend des Gründonnerstag bis zur Osternachts-Feier die Glocken. Dadurch soll die Erinnerung an die glockenlose Zeit der ersten Jahrhunderte des Christentums wach gehalten werden. Als Ersatz werden Schlagbretter, Klappern und ähnliche Holzwerkzeuge genutzt, um die Gläubigen an die Gebets- und Gottesdienstzeiten zu erinnern.
Schließlich waren die Kirchenglocken früher für viele Menschen der wichtigste Zeit-Anzeiger. Vielfach waren die Menschen auf den Feldern und wussten dann am Stand der Sonne und mit Hilfe der Glocken, wann es zwölf Uhr, wann es drei und wann es sechs Uhr abends ist.
Dann sind noch die Schellen, die während der Wandlung in der Osternacht erklingen. Häufig wird vermutet, die Ursprünge des Klapperns und Rasselns zum Ende der Karwoche lägen in vorchristlicher Zeit, und sein Zweck sei es einst gewesen, die Geister des Winters mit Lärm zu vertreiben, damit der Frühling einziehen kann.