Donnerstag, 25. April 2024
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Spezialfirma beseitigt Graffiti und Aufkleber

Stadtrat Thomas Morlock: Sind wir uns nach Stadtumbau selbst schuldig

Sascha Schmidt kommt rum in deutschen Städten und kann vergleichen, wie viel sie für ihre Sauberkeit tun. “Hier sticht Hanau positiv heraus, die Stadt ist erkennbar sauberer geworden”, lobt der Geschäftsführer der Firma A3 Oberflächensysteme GmbH. Die ist seit fünf Jahren im Auftrag des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS) regelmäßig monatlich in der Brüder-Grimm-Stadt unterwegs, um Aufkleber an öffentlichen Schildern und Graffiti vor allem an Straßenunterführungen zu beseitigen. Stadtrat Thomas Morlock freut sich über das gute Zeugnis auf berufenem Mund und hebt hervor: “Das lassen wir uns auch einiges kosten, rund 46.500 Euro waren es allein im Jahr 2020.”

Mancher Aufkleber lässt sich relativ schwer entfernen. Bild: Stadt Hanau

Dieser finanzielle Aufwand sei es, der nach seiner Erfahrung andere Städte nach einer Weile teils kapitulieren lasse, so die Erfahrung von Schmidt. Dabei lohne sich das hartnäckige, gezielte Entfernen von Aufklebern und Graffiti, wie das Beispiel Hanau zeige. “Anfangs gab es Straßenschilder wie etwa am Kanaltorplatz, deren Wegweisung wegen der vielen Aufkleber darauf kaum noch zu lesen war”, erinnert sich der Diplom-Ingenieur für Umwelttechnik. Das habe sich grundsätzlich gebessert.
Das registrierten auch Passant*innen, die ihn bei seinen Rundgängen vornehmlich in der Innenstadt darauf anerkennend ansprächen. Nämlich dann, wenn er mit seinem Handwagen samt Werkzeug, Lösung- und Reinigungsmittel wieder unterwegs ist und Aufkleber von Schildern löst. Oder wenn er am Nordbahnhof illegale Graffiti beseitigt, die am dortigen Treppenaufgang der Straßenunterführung zu beklagen waren. Dabei trägt er zugleich eine Schutzschicht auf dem Beton auf, die neuerliches Verunzieren erschweren.        
2200 Euro hat dieser Einsatz allein im Jahr 2020 gekostet. Andere Unterführungen schlugen für HIS mit noch mehr Aufwand zu Buche: 7000 Euro am Westbahnhof, 5700 Euro am Steinheimer Tor (Fußgängertunnel zum Kinzdorf) und insgesamt 10.500 Euro für weitere Brückenbauwerke. Das Entfernen von Aufklebern und Graffiti in der Innenstadt summierte sich auf 18.600 Euro. Weitere Ausgabeposten waren die Lärmschutzwand an der Großauheimer Bahnhofstraße und an der Stützwand der B 43 in Steinheim.  
“Diese Kosten sind natürlich ärgerlich, zumal nicht nur Graffiti eine Sachbeschädigung an städtischem Eigentum darstellt, sondern auch das Anbringen von Aufklebern mit schwer abzulösenden Substanzen”, gibt Stadtrat Morlock zu bedenken.  Rund 46.500 Euro Aufwand allein im vergangenen Jahr stellten einen “nicht unerheblicher Aufwand” dar, um solche “Anzeichen für Vandalismus und Verwahrlosung” verschwinden zu lassen. Das sei sich die Stadt, die viel Geld in den Stadtumbau gesteckt habe, letztendlich aber selbst schuldig.

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