Samstag, 20. April 2024
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Blechlawine in Zellhausen / Hessen Mobil hat schlecht geplant

Es kam, wie es kommen musste. Hessen Mobil hat versagt, Planung mangelhaft!

Nachdem Mainhausens Bürgermeister Frank Simon schon Mitte vergangener Woche seine Vorahnung äußerte, was wohl mit Beginn dieser Woche auf der Umleitungsstrecke zwischen Zellhausen und Seligenstadt geschieht, ist nun das eingetreten, was allseits befürchtet wurde. Zellhausen wird von einer Blechlawine überrollt.

Auch in der Ortsmitte Zellhausens kommt es mitunter zu brenzligen Situationen durch den Stau. Bilder auf dieser Seite: privat (Gerhard Acker)

Außer der Sperrung der L3065 zwischen Zellhausen und Seligenstadt (wie bereits berichtet), kommt es ab dieser Woche auch zu einer Sperrung der L3116 zwischen Babenhausen und Rodgau “wegen dringend notwendiger Asphaltarbeiten”.

Ein bis zwei Stunden “Stopp-and-go”

“Hessen Mobil hat alle Bitten und Warnungen diesbezüglich ignoriert bzw. nicht ernst genommen.” schreibt ‘s Blättsche-Leser Gerhard Acker aus Zellhausen und beobachtete die Situation heute im Laufe des Vormittags in Zellhausen. Er berichtet “Heute morgen war die Babenhäuser Straße vom Ortseingang von Babenhausen bis zur Mainflinger Straße in Richtung zur Hillerkreuzung dicht. Ein bis zwei Stunden “Stopp-and-go”.

Schuld ist bei all dem, wie es mancher Autofahrer annimmt, nicht die Gemeinde, sondern Hessen Mobil, die für die Landesstraßen zuständig sind. Und zuständig für die Planungen, die wohl – wie schon im Herbst vergangenen Jahres – wieder mangelhaft waren. Bürgermeister Frank Simon bezeichnete “Hessen Mobil als beratungsresistent”. Von Hessen Mobil habe es schon im vergangenen Jahr vor der Vollsperrung der L3065 “keinerlei Presseinformation gegeben”, lediglich Hinweisschilder seien aufgestellt worden. Die Gemeinde Mainhausen musste in Windeseile Maßnahmen ergreifen. Im Sommer/Herbst ging es auch um die Anfahrt zur Grundschule sowie um Notausfahrten für die Feuerwehr. Auch unser Regionalportal erhielt übrigens erst auf konkretes Nachfragen einige Tage vor der Vollsperrung der L3065 eine Antwort von der Hessen Mobil-Pressestelle.

Bei Hessen Mobil ist Bürgermeister Frank Simon wiederholt auf taube Ohren gestoßen. Die Arbeiten in Babenhausen könnten aufgrund der Dringlichkeit nicht verschoben werden. Zudem gehe man davon aus, dass die Autofahrer die Umleitung in Richtung Münster und Eppertshausen über die Bundesstraßen 26 und 45 nutzen. Von der Behörde falsch gedacht: Statt zehn Kilometer Umleitungsstrecke am Tag, stehen hunderte Autofahrer im Stau und bereichern Zellhausen mit viel Blech und Abgasen. Selbst ein LKW-Durchfahrtsverbot ist abgelehnt worden.

Einzige Hoffnung derzeit: Die Sperrung zwischen Babenhausen und Rodgau soll nur eine Woche dauern (wenn man richtig geplant hat), danach herrscht wieder der “normale Wahnsinn”. Dann geht der Rück-Stau wegen der Sperrung der L3065 vorwiegend morgens und abends nur noch bis zum Zellhäuser Sportplatz und auf der Umleitungsstrecke L2310 bis kurz vorm Waldparkplatz.

Keinerlei Reflexion nach dem Herbst 2021

Mit meinen Augen gesehen
Es ist – wie vorerst geplant – für eine Woche der komplette Wahnsinn, was sich in Zellhausen abspielt. Blechlawine von Autos und LKW vom Ortseingang (wohl gemerkt aus Richtung Babenhausen) bis zur Hillerkreuzung. Alle haben’s nach der Doppelsperrung von L3065 und L3116 kommen sehen. Alle? Nicht alle! Die Verantwortlichen bei Hessen Mobil haben gepennt. Klar gesagt: Wieder einmal gepennt.
Wir wollen keinesfalls knallharte Kommentare aus den Sozialen Medien wiedergeben, sie könnten Teile der Bevölkerung verunsichern. Das, was sich da in Zellhausen wieder abspielt, hat mit zuverlässiger und durchdachter Planung nichts, aber auch gar nichts zu tun. Da ist “beratungsresistent” noch ein harmloser Begriff dafür.
Weder solche Arbeiten für die Ferienzeit oder die verlängerte Corona-Pandemie-Zeit eingeplant, noch Presseinformationen herausgegeben und auch keinerlei Reflexion aus dem vergangenen Jahr. Einfach nur am grünen Tisch Entscheidungen getroffen, offenbar von Menschen, die sich in der Region nicht auskennen. Oder aber: Kalkulierte Taktik, vielleicht lässt dann mancher sein Auto stehen.
In der Schule würde man nicht mal von bemühten Planungen sprechen, das ist mangelhaft bis ungenügend. Setzen! (beko)

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4 Kommentare

  1. Das habe ich an Hessen Mobil über das Online-Formular geschrieben:

    Straßensperrungen rund um 63533 Mainhausen

    Vollsperrung der L3065 zwischen 63533 Mainhausen-Zellhausen und 63500 Seligenstadt sowie aktuell ab heute gleichzeitige Vollsperrung L3116 zwischen 64832 Babenhausen und 63110 Rodgau und die damit verbundene Umleitungsempfehlung über die K185 und L2310 bzw. Hillerkreuzung zwischen den Ortsteilen Mainflingen und Zellhausen lässt den Verkehr besonders in Zellhausen zum Erliegen kommen. Während des Berufsverkehrs ist in Mainhausen auf der Babenhäuser Straße sowie Mainflinger Straße voll Stau, so dass sich der Verkehr um bis zu 30 Minuten verzögert. Innerhalb von Zellhausen (Ortsteil der kleinsten Gemeinde des Kreises Offenbach) über diese betroffen Straßen bringen mit einem Kraftfahrzeug eine Verzögerung von ca. 30 Minuten mit sich. Einhaltung von Terminen z.B. Arzttermine (z.B. Seligenstadt oder Aschaffenburg), berufliche Termine, etc. können nicht mehr eingehalten werden bzw. sind pünktlich nur möglich, wenn man sich rund um den Termin über Stunden nichts anderes vornimmt. Weiterhin ist auch eine Teilsperrung Richtung Stockstadt und Aschaffenburg, wo auch viel Pendelverkehr aus Mainhausen, Seligenstadt und Babenhausen erfolgt. In Zellhausen kommt es zum kompletten Stau – Auto an Auto – quer durch den Ort – und dies in Schrittgeschwindigkeit. Auf der K185 überholen die Rentner auf dem E-Bike (auf dem Fahrradweg) die Autofahrer…. Mainhausen hat dadurch Stau durch den Ort und eine erhöhte Abgasbelastung / CO2-Ausstoß. Ist alles andere als gut für die Klimabilanz. Wenn man bedenkt, dass wir in Regierungskreisen immer Grüner werden – eigentlich ein Unding. Wer zahlt die Kosten für den höheren Spritverbrauch, Abnutzung, und eben auch die Kosten für den längeren Arbeitsausfall, wenn man z.B. zu Arztterminen muss? Die Planung ist absolut nach hinten losgegangen bzw. ist diese Planung keine Planung. Hessen Mobil – bitte umgehend eine Lösung finden. Denn so geht es hier nicht weiter – wortwörtlich!

  2. Aktuelle Verkehrslage Zellhausen.
    Ein Familienmiglied ist heute Viertel vor 8 für einen Arzttermin in Seligenstadt (8.15) gestartet und hat es bis 8.10 Uhr gerade mal bis auf Höhe Höfling geschafft.
    Es staut sich aus der Babenhäuser Strasse heraus in die Mainflinger bis zur Hillerkreuzung.
    Blechlawine durch Zellhausen.
    Und die Leute können ihre Termine nicht einhalten, kommen zu spät zum Arzt, zur Arbeit und zur Schule.
    Das kann nicht sein.
    Zellhausen im Verkehrskollaps.
    Wir kommen nicht weiter. Nicht vor und nicht zurück.
    Wir kriegen die ganzen Abgase ab.
    Es muss dringend was passieren. Man muss ja noch zu annehmbaren Fahrzeiten von A nach B kommen und Termine davor und danach müssen möglich sein.
    Es kann nicht sein, dass man sich wegen einem Arzttermin oder Einkauf der Grundversorgung am Ende Urlaubstage nehmen muss.
    Das müsste man alles Hessen (Im) Mobil in Rechnung stellen. Lohnausfall / Urlaubstage, höhere Spritkosten, höhere Abnutzung und Verschleiß KFZ.

  3. Wir sind Anwohner auf der Babenhäuser Straße in Zellhausen …. der Lärm, die vielen Autos und Laster sind eine extreme Belastung … aber durch die Sperrung der L3065 und L3116 und die daraus folgende Blechlawine wird es noch unerträglicher. Hessen Mobil sollte wirklich besser planen und sich mit den umliegenden Gemeinden bezüglich Sperrungen etc besser abstimmen.

    • Und nicht zu vergessen, die Abgase und CO2-Bilanz / Ausstoß. Das habe ich auch in meiner Begründung im Freitext-Feld an Hessen-Mobil über das Formular mitgeteilt.

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