Sonntag, 28. April 2024
's BlättscheLokales"Rudi ist wie ein Schäfer!"

“Rudi ist wie ein Schäfer!”

Hanaus Ehrenbürger zu Gast / DFB stellt Aktion "Punktespiel" vor

“Fußballzeit ist die beste Zeit” – Das sagt DFB-Präsident Bernd Neuendorf heute in Hanau und es geht dabei nicht nur um die neue Vereins-Aktion des Deutschen Fußball-Bundes, die unter dem Titel “DFB-Punktespiel” zur Heim-EM 2024 vorgestellt wird. Mit dabei DFB-Vizepräsident Peter Frymuth, der für den Spielbetrieb und die Fußballentwicklung im Land verantwortlich zeichnet und natürlich – lautstark gefeiert – der “Hanauer Bub” Rudi Völler, inzwischen DFB-Nationalmannschaftsdirektor.

Hier hab ich schon als kleiner Junge Fußball gespielt

Rudi Völler in Hanau

Während Bernd Neuendorf und Peter Frymuth bereits die ersten Gespräche mit Hanauern und ihren Gäste geführt haben, tummeln sich vor dem Eingang Fans jeder Generation und eine Menge Journalisten-Kollegen mit Kameras: Rudi Völler ist im Anmarsch, schüttelt Hände, umarmt “alte” Bekannte und unterhält sich sofort auch mit Kindern und Jugendlichen, die schon ein paar Stunden auf dem Sportgelände an der Rudi-Völler-Sportanlage das tun, was sich Rudi am meisten wünscht, wenn es um den Nachwuchs geht: Sie spielen Fußball, sie durchlaufen einige Stationen beim DFB-Sportabzeichen.

Erst mal Margret Härtel begrüßt

“Ja, hier hab ich schon als kleiner Junge Fußball gespielt!” bestätigt Rudi Völler jedem, der es hören wollte und kommt sichtlich ins Schwärmen. Mit eine ganzen Horte Kinder geht er über den Platz und neben mir bringt es ein Besucher auf den Punkt “Rudi ist wie ein Schäfer!”, er hütet seine Fußball spielenden Schäfchen, er nimmt sich die Zeit für Autogramme, für Bilder und er entdeckt auch “Maggie”.

“Da muss ich jetzt erst hin, sie begrüßen”, und Margret Härtel, ehemalige Oberbürgermeisterin Hanaus strahlt übers ganze Gesicht, hat nur noch Augen für ihren “Hanauer Bub”, der schon wieder im Beisein von Bernd Neuendorf und Peter Frymuth geduldig Autogramme schreibt und sich ablichten lässt, bevor es zum offiziellen Teil der Veranstaltung kommt.

In einer Presserunde stellten die DFB-Verantwortlichen die neue Aktion vor. Start der Vereinsaktion zur EURO 2024, der Europameisterschaft im kommenden Jahr vom 14. Juni bis 14. Juli, war am Freitag in Hanau auf dem Sportgelände an der Rudi-Völler-Sportanlage (Philipp-August-Schleißner-Weg) in Hanau. Die “große Enttäuschung” mit dem Ausscheiden der Frauen-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft war schnell der Begeisterung für neue Schritte gewichen.

Eine bundesweite Vereinsaktion zur EURO 2024 startet in Hanau, es soll aber keine einmalige Sache sein, auch in andere Städte des Landes will man reisen und das “DFB-Punktespiel” vorstellen. Alles dazu gibt es übrigens im Internet unter punktespiel.dfb.de Und der Nachwuchs darf sich freuen – es gibt eine Menge zu gewinnen. So beispielsweise je nach Punkten und Prämien in Gold, Silber und Bronze auch einen Tag mit der Nationalmannschaft am DFB-Campus in Frankfurt oder auch ein Kurztrainingslager in Herzogenaurach.

Rund 25.000 Fußball-Amateur-Vereine gibt es in Deutschland und bis zum 31. Juli 2024 können Punkte gesammelt werden. Peter Frymuth stellt alle Möglichkeiten vor, informiert auch über die Sonderverlosung, und DFB-Präsident Bernd Neuendorf begeistert die zuhörenden Kinder ebenso wie Rudi Völler, der den Pokal von der gewonnen Europameisterschaft 1996 mitgebracht hat.

Etwas wehmütig denkt der Ehrenbürger der Stadt Hanau an die früheren Zeiten zurück: Da gab es gerade mal zwei Programme im Fernsehen, Netflix kannte da noch niemand, die Kinder und Jugendlichen trafen sich tagtäglich auf dem Sportplatz, um miteinander zu kicken. Die Eltern unterstützten ihre Kinder. “Wir hatten unheimlich viele Jugendmannschaften damals. Heute fehlt der Nachwuchs.”

Mit der Aktion “DFB-Punktespiel” soll sich das ändern und so eine Euphorie zur Euro 2024 aufgebaut werden.

Mit meinen Augen gesehen
An der Basis startet der DFB seine Aktion, in der es um Punkte und Prämien gehen soll. Das Vereinsleben wird gewürdigt.
Letztlich aber – auch bei all dem, was wir in der jüngeren Vergangenheit erlebt haben – geht es (nicht nur) beim Nachwuchs um ein viel wichtigeres Zeichen. Es geht um Vorbilder.
Nicht um jene, die gerade in diesen Monaten wieder den Vereinen den Rücken zeigen und für viel Geld nach Saudi-Arabien wechseln, ihre ach so tollen Werte hintanstellen. Nicht um jene, die immer und immer wieder ihre (?) Vereine wechseln, weil der Zaster lockt.
Nein! Es geht um jene, die Vorbild sind, schon von Jugend auf. Die nicht schon in unteren Ligen mit Geld locken, vom Bier nach dem Spiel reden.
Es sind Menschen wie Rudi, der nach wie vor – trotz aller Bekanntheit und Berühmtheit – auf dem Boden der Tatsachen geblieben ist, der Nähe zu den Menschen ausstrahlt. Der mit seinen Aktionen Zeichen setzt.
Der eben Vorbild ist für die, die ihn noch als Nummer 9 der Nationalelf kennen und lieben gelernt haben, aber auch für die jungen Fußballer, die ihn live erleben wie heute in Hanau. (beko)

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