Montag, 29. April 2024
's BlättscheGeschichteEngagement, Nächstenliebe und soziale Verantwortung

Engagement, Nächstenliebe und soziale Verantwortung

Edi-Petry-Stiftung Großauheim feiert 25jähriges Jubiläum

Oft ist in Todesanzeigen der Satz zu lesen “Wir werden ihn nie vergessen, ihn in Erinnerung behalten”. Für einen Großauheimer gilt das ganz besonders, im kommenden Jahr würde er seinen 90. Geburtstag feiern: Eduard Petry, besser bekannt als “Edi” Petry (1934 bis 2011).

Hanaus OB Claus Kaminsky (Mitte) war als Großauheimer immer ein aktiver Befürworter der Edi-Petry-Aktion, auch bei Veranstaltungen, wie hier anno 2011. Bild: beko

Mitte der 60er Jahre rief der gebürtige Somborner, inzwischen nach Großauheim umgesiedelt, die Aktion “Armen- und Krankenhilfe” ins Leben. Es war ihm immer ein besonders Anliegen, armen und kranken Menschen in Großauheim zu helfen. Nahezu täglich war er unterwegs, um Spenden zu sammeln, Hilfe für andere zu suchen, ohne großes Aufheben darum zu machen. Dennoch kam es damals zu einem Gespräch mit “beko”, der als Journalist in der Region immer wieder über die “Menschen im Hintergrund” berichtete und es entwickelte sich eine jahrzehntelange Zusammenarbeit.

Immer wieder wird dann – auch von Kollegen – über die “Armen- und Krankenhilfe Großauheim” berichtet, was den Bekanntheitsgrad steigerte. “Durchbruch” war eine Seite 1-Story im Wochenend-Magazin der Offenbach-Post Anfang der 80er Jahre. Auch als “Auheimer Gesicht” wurde Edi Petry 2006 vorgestellt (siehe Repro). Es war wichtig, dieses menschliche ehrenamtliche Engagement und seine Art der Nächstenliebe zu dokumentieren.

Der Beirat der am 1. Januar 1998 gegründeten Edi-Petry-Stiftung “zur Unterstützung von Bedürftigen, Behinderten und Kranken in Großauheim” und der Magistrat der Stadt Hanau luden nun anlässlich des 25jährigen Jubiläums ausgewählte Gäste zu einem Empfang für Sonntag, 10. September, in den Saal des Katholischen Pfarrheimes St. Jakobus in Großauheim ein.

“Heute sind wir hier, um ein Vierteljahrhundert des Engagements, der Nächstenliebe und der sozialen Verantwortung zu feiern. “Es ist schön, dass so viele Menschen erschienen sind, um Edi Petry zu ehren, denn das zeigt, dass er nicht vergessen ist!”, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Vorsitzender der Edi-Petry-Stiftung, bei der Begrüßung.

Vom Nikolaus, der Edi Petry unterstützte

Der OB erinnerte daran, wie Edi Petry mit Hilfe seiner Frau Marianne und dem Ehepaar Viktor und Anneliese Kemmerer über Jahrzehnte Spenden gesammelt und damit vielen Bedürftigen in Großauheim geholfen hatte. Aus gesundheitlichen Gründen war Petry Ende der 90er Jahre nicht mehr in der Lage, in der bisherigen Form weiterzumachen und bat Kaminsky darum, eine Lösung zu finden. Die Edi-Petry-Stiftung führt seither das von ihm begonnene Werk fort.

Was hie erwähnt werden muss ist die Tatsache, dass Viktor Kemmerer – für die Älteren unvergessen – über viele Jahre als “Nikolaus” in Großauheim unterwegs gewesen ist und so auch große Hilfe leistete und Kontakte für Edi Petry herstellte.

Ein lebendiger Beweis, was Bürger für Bürger erreichen können.

OB Claus Kaminsky in seiner Ansprache

Seit ihrer Gründung im Jahr 1998 habe die Stiftung mehr als eine halbe Million Euro in Form von Gutscheinen, dem sogenannten Edi-Petry-Geld, an Bedürftige, Behinderte und Kranke verteilt. 2023 markiere einen Höhepunkt mit einer großzügigen Summe von 30.000 Euro, berichtete der OB.
Kaminsky dankte allen Freunden und Förderern, die durch großzügige Spenden und ihre Mitarbeit den Fortgang und das Wirken der Stiftung unterstützen: “Die Edi-Petry-Stiftung ist nicht nur eine Organisation. Sie ist ein lebendiger Beweis dafür, was Bürger für Bürger erreichen können, wenn sie sich zusammenschließen, um diejenigen zu unterstützen, die es am meisten brauchen. Ich hoffe wir können noch lange Gutes tun für Menschen, denen es schlechter geht.” Besonderen Dank richtete der OB auch an die Frankfurter Volksbank, Filiale Großauheim, die die Jubiläumsfeier mit 3.200 Euro gesponsert hatte.

25 Jahre gibt es die Edi-Petry-Stiftung. Der OB und andere erinnerten an sein Wirken. Bild: privat (Stadt Hanau)

In seiner Ansprache erinnerte Hans Andres, stellvertretender Vorsitzender der Edi-Petry-Stiftung, an die Anfänge von Edi Petry, der in Somborn geboren wurde, als Kind nach Großauheim zog, später das Friseurhandwerk erlernte und für die US-Army arbeitete. “Er war ein hartnäckiger Helfer, den das Schicksal kranker und bedürftiger Menschen stark berührte. Er sammelte in Kneipen und auf Festen… und obwohl er kein Wort Englisch sprach, sammelte er auch bei den US-Streitkräften regelmäßig Spenden ein!”

“Weiter gemeinsam Menschen in Not helfen”

Er sei dankbar, dass Edi Petrys Werk heute von der Stiftung fortgeführt werde, sagte Andres und betonte: “Alle Spenden werden eins zu eins weitergeleitet und keinerlei Verwaltungsgebühren abgezogen!”

Walter Loll, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender der Edi-Petry-Stiftung, dankte den ehrenamtlichen Beiratsmitgliedern, Sponsoren, Förderern und der Stadt Hanau für die langjährige Unterstützung. “Edi Petry und die Stiftung, die seinen Namen trägt, haben über viele Jahre positiven Einfluss auf zahlreiche Leben ausgeübt. Wir sind stolz und dankbar und wollen auch weiterhin gemeinsam Menschen in Not helfen.”

Für die musikalische Begleitung des Festakts sorgten der Volkschor Harmonie-Eintracht Großauheim, der Chor Lindenauschule und der Sängerchor Melitia Großauheim.

Mehr Info: www.edi-petry-stiftung.de

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