Donnerstag, 28. März 2024
's BlättscheGeschichteSchulanfang, Wassermangel und Weihnachtspakete

Schulanfang, Wassermangel und Weihnachtspakete

"Groß-Steinheimer Zeitung" anno 1911 / Teil 3

Die Themen Schulanfang, Wassermangel, Katzen-Elend, Postdienstliches und ein Blick nach Seligenstadt stehen im Blickpunkt unseres heutigen Rückblicks auf den Steinheimer Beobachter aus dem Jahr 1911.

Was also stand vor 110 Jahren in der Zeitung für die Staanemer? Aktuell heute anno 2021 steht der Schulanfang nach den Sommerferien bevor, damals vor 110 Jahren im Oktober war es die Zeit nach den Herbstferien. Den Steinheimern wird in der Groß-Steinheimer Zeitung aus dem Hause Korb mitgeteilt, dass der Unterricht um acht Uhr in der Früh beginnt und der Nachmittagsunterricht um halb zwei startet. Die Kinder des ersten Schuljahres dürfen dagegen morgens eine Stunde länger schlafen und müssen erst um neun Uhr in die Schule.

“Die Folgen des trockenen Sommers erst jetzt und in den kommenden Monaten bemerkbar. Der größte Teil der Gemeindebrunnen ist ohne Wasser. Infolgedessen dessen werden die Pumpen überanstrengt und beschädigt.” heißt es in einem Beitrag. Es sei nötig, dass an Wasser gespart wird und die Menschen hierzulande Wasser für Wasch- und Futterzwecke am Main geholt wird. Koch- und Trinkwasser soll den “wenigen intakt gebliebenen Brunnen entnommen werden”.

Thema “Katzen-Elend” würde heute Anzeigen nach sich ziehen

Auch interessant die Hinweise auf den “Riesen von 2,36 Meter, der zwischen 14. und 22. Oktober in Hanau in der schwedischen Krone zu sehen ist” und dass “Kaffee teurer wird, , weil Nachrichten aus Sao Paulo besagen, dass die Blüte der Kaffeebäume 1911 und 1912 einen bedeutend geringeren Ertrag erwarten”. Internationale Nachrichten aus Steinheim also damals schon und da wundert’s, wenn sich ein Steinheimer dieser Tage auf Facebook über Nachrichten aus Darmstadt aufregt, weil das wohl Steinheimer nicht interessiert. Von wegen.

Weiter im “Steinheimer Beobachter” mit dem “Katzen-Elend”. Allerdings wollen wir an dieser Stelle nicht zitieren, was im “Beobachter” schwarz auf weiß geschrieben steht, um der Überzahl herrenloser, dem Elend verfallender Katzen für die sofortige Beseitigung des Nachwuchses empfohlen wird. Eines halten wir fest: Heutzutage wären Anzeigen (nicht nur von Tierschützern) vorprogrammiert.

In puncto “Postdienstliches” wird darauf verwiesen, “Weihnachtspakete in überseeische Länder möglichst schon Anfang November zur Post zu bringen, um die Aushändigung an die Empfänger zu sichern”.

Und noch der “Blick nach Seligenstadt”: Dieser “Tage ist den Arbeitern der Braunkohlenzeche Amalie gekündigt worden”. Das Werk soll vollständig stillgelegt werden. Und wer sich fragt, wo die Zeche einst war: An der Stadteinfahrt Seligenstadt, von Klein-Krotzenburg kommend, wo seit vielen Jahren nun schon ein Wohngebiet existiert.

>> Lest dazu auch Teil 1 und Teil 2 zum “Steinheimer Beobachter” hier im ‘s Blättsche.

>> Nächste Woche die Themen: Nachrichten aus Offenbach, Klein-Steinheim, Mainz und Brüssel.

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