Genau vor einem halben Jahrhundert
startete die Jugendverbandsarbeit in der St. Wendelinusgemeinde Zellhausen mit zahlreichen Aktionen, ließ die Dekanatsjugendarbeit aufleben, machte politisch Furore und mündete schließlich in die Gründung der heutigen Katholischen Jugendzentrale. Fast könnte man sagen: KJZ wird zur KJZ.
Es war dieses Wochenende Ende der siebziger Jahre, als erstmals ein Messdiener-Fußballturnier auf Dekanatsebene stattfinden sollte, wie so manche Aktion damals organisiert von der Katholischen Jugend Zellhausen (KJZ).
Als die Messdiener Fußball spielten mit heutigem Kardinal
Und so trafen sich in Steinheim nicht nur die sportlichen Altardiener aus den elf Gemeinden des Dekanates Seligenstadt, sondern auch so mancher Pfarrer und Kaplan ließ sich das Spektakel nicht entgehen.
Die Geistlichen verfolgten aufmerksam die Fußballspiele, manch einen schien es in den Füßen zu jucken, auch mal gegen den Ball treten zu dürfen. Realisiert dann in einem kurzen “Einlagespiel” der Geistlichen gegen eine Auswahl der Messdiener. Da zeigten die Priester ihre sportlichen Künste auf dem Platz und mit dabei war auch der Kaplan der Klein-Krotzenburger St. Nikolaus-Gemeinde, freigestellt an diesem Tag zur Messdiener-Betreuung vom unvergessenen Pfarrer Jakob Georgen.
Heute würde das Spiel in die Geschichtsbücher eingehen oder zumindest in die Pfarrchroniken des Dekanates, denn kein anderer stand da auf dem Platz und kickte fleißig mit als Kaplan Gerhard Müller (75). Heute ist Müller Kardinal an der Seite von Papst Franziskus im Vatikan in Rom und sicherlich kaum ein Messdiener von damals erinnert sich an jene sportliche Begegnung mit dem Kardinal in spe.
Zurück nach Zellhausen: Die katholische Jugend hatte im Ort viele Befürworter ihrer engagierten Arbeit, das zeigt sich auch in der regelmäßigen Unterstützung der Aktionen. Da war es selbstverständlich, dass man auch samstags nach Ladenschluss um 13 Uhr nochmal zum “Lenze Rudi” in de Haupstroß’ (heute: Babenhäuser Straße) gehen konnte, um einen großen Bierschinken zu organisieren und danach beim Rachor Heinz an de Schulstroß’ noch zwei, drei Laib Brote bekam für die abendliche Nachtwanderung.
Otto Höfling und andere Wohltäter der Jugendarbeit
Überhaupt meinten es die Firmenchefs immer gut mit den Jugendlichen: Höflings Otto war schon mal erwähnt bei der Altpapiersammlung, aber er hatte auch sonst immer ein offenes Ohr, wenn es beispielsweise um das Bereitstellen eines Fahrzeugs für das Zeltlager ging. In nichts nach stand dem “de Kies-Heini” alias Heinrich Simon, der ebenso wie seine ganze Familie alles tat, um die Jugendarbeit der KJZ aufleben zu lassen.
Unvergesslich sein Engagement beim Bau “der Hütte” auf dem Gelände an der Röhrigstraße. Im Kindergarten selbst waren im Untergeschoss und im ersten Stock die Jugendräume untergebracht, die irgendwann für 225 Kinder und Jugendliche zu klein wurden. Die “älteste Gruppe” um ihren Gruppenleiter Heinz Disser wünschte sich einen eigenen Treffpunkt, den sie selbst gestalten konnte. Treffen im Wald waren in der kalten Jahreszeit dann doch nicht das (einzig) Wahre.
Bau der “neuen Hütte” in Zellhausen
Also mit “Onkel Heini” Kontakt aufnehmen. Und der hatte schnell eine Lösung. Auf dem Gelände unterhalb des katholischen Kindergartens, wo ansonsten der Bolzplatz für die sportlichen Gruppenstunden war, schuf “de Kies-Heini”, wie ihn jeder im Ort nannte, die betonierte Grundlage für eine recht große Hütte. Fortan Treffpunkt der älteren Jugendlichen. Und übrigens: Nach der Bebauung des Geländes mit Reihenhäusern half er ebenfalls mit beim Entstehen der “neuen Hütte”, die heute noch unter diesem Namen als eigener Verein an der verlängerten Stockstädter Straße existiert.
So schließt sich auch der heutige Kreis der KJZ-Geschichte.
>> Lest dazu auch die anderen Teile (2. Teil) der Serie “50 Jahre Jugendverbandsarbeit” (Teil 1)
>> Demnächst in dieser Serie: Ein Rückblick auf die “Hütte” und – KJZ wird immer bekannter dank Presse und so mancher Veranstaltung.