Mittwoch, 9. Oktober 2024
's BlättscheLokalesLokalpolitikHat die Stadt noch Interesse an Klein-Auheim?

Hat die Stadt noch Interesse an Klein-Auheim?

Schon vor Corona keine Antworten auf dringende Fragen / Straßenverkehr im Blick

Die Themen rund um den Straßenverkehr in Klein-Auheim brennen den Bürgern “auf den Nägeln” – das steht fest. Einer der Tagesordnungspunkte der aktuellen Ortsbeirats-Sitzung am Mittwochabend: Vorstellen des “Parkraumkonzeptes Seligenstädter Straße/Geleitstraße” seitens der Stadt Hanau. Erfreulicher Weise haben sich diesmal auch einige interessierte Zuhörer in der Willi-Rehbein-Halle eingefunden. Dennoch stellte Ortsvorsteher Sascha Feldes gleich zu Anfang süffisant die Frage in den Raum: “Ist die Stadt überhaupt noch an der Entwicklung Klein-Auheims interessiert?”

“Konzept heißt Idee oder Vorschlag, so könnte man es machen. Das heißt nicht, dass es auch genauso kommen wird”, versucht Jan Marschall von der städtischen Straßenverkehrsbehörde im Vorfeld zukünftigen Einwänden der Bürger zu begegnen. Verkehrssicherheit der Fußgänger, Geschwindigkeitsdämpfung und die damit verbundene Reduzierung der Emissionen, das sind die Ziele, die mit dem Konzept erreicht werden sollen. Dass in den beiden Klein-Auheimer Straßen in dieser Hinsicht vieles im Argen liegt, ist klar.

Das neue Gebäude für die Schüler-Betreuung in Klein-Auheim. Bild: privat
Unmittelbar vor der Sitzung des Ortsbeirates Klein-Auheim informierte sich das Gremium in der Friedrich-Ebert-Schule über den Neubau für die Schüler-Betreuung auf dem Schulgelände. Bild: privat

Zahlreiche Bürgerbeschwerden wegen der Einschränkungen der zugeparkten Gehwege in den zurückliegenden Jahren, die teilweise chaotischen Zustände, wenn sich Autos und Lastwagen aneinander vorbei drängeln (besonders, aber nicht nur während des Berufsverkehrs), nächtliches Rasen und das fortwährende Ignorieren der Geschwindigkeitsbegrenzungen. Und dann noch die Angst, dass wohl erst ein schlimmer Unfall passieren muss, bis auf die Anliegen der Klein-Auheimer reagiert wird: Diesen Eindruck werden die beiden Vertreter der Stadt vermutlich mit nach Hanau nehmen.

Drei Varianten zur Sicherheit für Fußgänger und Schulkinder

Vincenco Tedesco, Verkehrsplaner des Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS), stellt die Planungsskizze vor: ein alternierendes/versetztes Parken in ganzer Breite auf der Fahrbahn. Eine Verkehrsschau der zuständigen Behörden in 2018, 2019 eine Videoanalyse und eine Zählung der geparkten Autos in drei verschiedenen Abschnitten (Burggartsweidig bis Ampel Geleitstraße, Ampel Seligenstädter Straße bis Höhe Feuerwehr und der Rest bis zur Einmündung Brüder-Bauer-Straße) sollen laut der Idee nur ein Wegfall von zehn Parkplätzen bedeuten. Ob dies tatsächlich so sein wird, und der ein oder andere Anwohner seine Autos zukünftig auch einmal mehr im eigenen Hof parken muss, wird man sehen. Einige Bürger werden es eventuell nicht auf dem Schirm haben, dass ihr teilweise illegales Parken auf den Gehwegen seitens der Stadt nur geduldet wird.

Viel wird nach der Vorstellung des Konzeptes zwischen den Ortsbeirats-Fraktionen und den Vertretern der Stadt Hanau diskutiert: Was ist mit den Kunden der ansässigen Geschäfte, wie kann das Anfahren der Bushaltestellen sichergestellt werden, wie sollen die Ausweichstellen gestaltet werden? Was passiert eigentlich, wenn Feuerwehr, Bus und Lastwagen zur gleichen Zeit aneinander vorbeifahren müssen? Wie kann der sichere Schulweg für die Kinder gewährleistet werden, warum gibt es so wenige Geschwindigkeitskontrollen? Auf welche Weise kann das Tempo 30 durchgesetzt werden, an das sich immer noch zu wenige Autofahrer halten? Wie bekommt man den Verkehrsstau vor allem im Berufsverkehr in den Griff, den Lärm und die Emissionen? Ist ein Mischkonzept von Fahrbahn- und Gehwegparken machbar?

So wie es im Moment ist, ist es nicht gut. Da sind wir uns wohl alle einig.

Klein-Auheims Ortsvorsteher Sascha Feldes vom Bündnis 90/Die Grünen

“Egal welches Konzept, es wird kein Allheilmittel sein. Die Frage ist nur: wird es ein akzeptiertes Konzept geben? Falls nein, bleibt der Bestand so wie er jetzt ist, mit kleinen Verbesserungen”, so Jan Marschall. Einen klaren Auftrag nehmen er und Tedesco mit: bis zur Ortsbeiratsitzung am 3. November, bei dem auch das Stadtteiltreffen mit allen Dezernenten und Abteilungsleitern des Magistrates vorgesehen ist, sollen in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat zwei weitere, mögliche Varianten entwickelt und vorgestellt werden.

Die Sicherheit des Zebrastreifens an der Schillerstraße wird auf Anregung des Ortsbeirates ein weiterer Punkt für das Planungsamt, es soll möglichst mit in die neuen Parkkonzept-Varianten einfließen. Die meisten der Anträge der Ortsbeirats-Sitzung drehten sich übrigens rund um das Thema Verkehrssicherheit. Nicht nur durch Corona ist es zu erklären, warum der Ortsbeirat schon lange keine Antworten auf die Fragen zur Stadtteilentwicklung mehr bekommt, so Ortsvorsteher Sascha Feldes.

Die Fraktionen erwarten hier also eine zügige Reaktion der Stadt. Über weitere Themen, wie beispielsweise Trinkbrunnen auf öffentlichen Plätzen, Überprüfung der Sandspielplätze und vieles Weitere, wird die Redaktion vom ‘s Blättsche natürlich noch berichten. Fest steht, es bleibt spannend in der Klein-Auheimer Lokalpolitik.

Lest hierzu auch aus Pepers Protokoll hier: “Klanaam als Grimms Aschepuddel”.und die kritische Anmerkung “Klein-Auheims “Verkehr”-te Welt”

- Werbung -
Habt Ihr Themen für die ihr euch einsetzen wollt oder „Aufreger“ die euch auf den Nägeln brennen? Dann schreibt uns eine Mail an redaktion@blaettsche.de. – Bock dabei zu sein? Infos zu Onlinewerbung unter marketing@blaettsche.de

1 Kommentar

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein